Die VfB-Fans positionieren sich klar für den Erhalt der 50+1-Regel. Foto: dpa

Die Fußball-Fanszene organisiert sich bundesweit und tritt für den Erhalt der 50+1-Regel ein. Die Fans des VfB Stuttgart zählen dabei zu den größten Gruppen.

Frankfurt/Main - Exakt 1062 Fangruppen (Stand Mittwoch, 12.30 Uhr) haben als Erstunterzeichner eine Erklärung für den Erhalt der 50+1-Regel in den Fußball-Bundesligen unterzeichnet. Auf der Website www.50plus1bleibt.de erhalten seit Mittwoch weitere Fanclubs und -gruppen die Möglichkeit, den Appell zu unterzeichnen, hieß es in einer Mitteilung der Initiative „50+1-Regel bleibt!“.

Fußballfans positionieren sich klar

Damit wollen sich die Fans vor der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga am 22. März, auf der es eine Grundsatzdebatte über das Thema geben soll, positionieren. Die Fan-Erklärung mit allen Unterzeichnern soll den Vereinen der DFL und des Deutschen Fußball-Bundes vorher übermittelt werden, teilte die Initiative mit. Im Falle der Abschaffung der 50+1-Regel würde die Möglichkeit eröffnet, dass ein Investor die Mehrheit an einem Club erwerben kann.

„Die Interessengemeinschaft ‚Unsere Kurve’ ist seit vielen Jahren ein Verfechter der 50+1-Regel“, sagte Jochen Grotepaß, Sprecher der Fanorganisation, die zu den Erstunterzeichnern der Erklärung gehört. „Nur durch diese Regelung wird sichergestellt, dass die ursprüngliche Seele des Vereins erhalten bleibt.“ Die 50+1-Regel sei das Kernstück des Volkssports, „deshalb darf diese Regel nicht aufgeweicht werden oder gar verschwinden“.

VfB-Fans stellen großen Teil der Unterstützer

Viele der Unterstützer der Initiative kommen aus der VfB-Fanszene. 136 VfB-Fanclubs haben unterzeichnet. Der VfB ist damit nach Borussia Mönchengladbach (knapp 200 Fanclubs) der Club mit den meisten Unterstützern für die bundesweite Kampagne. Erst am vergangenen Wochenende hatte sich die Cannstatter Kurve mit einer großen Choreografie deutlich positioniert. Auch in den Wochen zuvor zeigte die organisierte Fanszene immer wieder Spruchbänder, die für den Erhalt von 50+1 aussprachen.

VfB-Präsident Wolfgang Dietrich dagegen sieht den Bundesligist mit dem Brustring in der 50+1-Debatte eher in der Beobachterrolle. „Für uns stellt sich diese Frage so direkt nicht, weil wir seit 1. Juni 2017 eine klare Beschlusslage durch die Mitgliederversammlung haben. Die Mitglieder haben mit diesem Beschluss die Legitimation erteilt, bis zu 24,9% der AG-Anteile zu verkaufen“, sagte er gegenüber unserer Redaktion unlängst.