Eurofighter der Luftwaffe Foto: AFP

Auch nach dem Eurofighter-Unfall in Mecklenburg-Vorpommern will die Luftwaffe Trainingsmanöver über bewohnten Gegenden fliegen. Einer der Übungslufträume für Kampfjets erstreckt sich über Teile Baden-Württembergs.

Berlin - Die Luftwaffe will nach dem Eurofighter-Unfall in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin Trainingsmanöver über bewohnten Gegenden fliegen. Aufgrund der Besiedlungsdichte Deutschlands sei die vollständige Vermeidung aller bewohnten Gebiete nicht möglich, teilte das Luftfahrtamt der Bundeswehr unserer Zeitung mit. Luftraum sei eine knappe und begrenzte Ressource. Im vergangenen Jahr habe der militärische Betrieb nicht einmal 1,3 Prozent des gesamten Flugaufkommens in Deutschland ausgemacht. Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, erklärte: „Übungsflüge über dem deutschen Hoheitsgebiet können wir nicht vermeiden.“ Die Piloten der Luftwaffe müssten dort üben, wo sie im Ernstfall auch verteidigen.

Über der Mecklenburgischen Seenplatte waren am Montag zwei Eurofighter-Kampfjets bei einem Trainingsflug zusammengestoßen und abgestürzt, einer der beiden Piloten kam ums Leben. Daraufhin wurde Kritik an Übungsflügen der Luftwaffe über bewohntem Gebiet laut. Die Linke forderte ein Tiefflugverbot für alle Bundeswehrkampfflieger.

Acht Übungsräume für Luftkampf- und Abfangübungen

Über Deutschland gibt es acht Übungslufträume, in denen hauptsächlich Luftkampf- und Abfangübungen durchgeführt werden, einer davon erstreckt sich über Teile von Baden-Württemberg und Bayern. Diese Korridore wurden eingerichtet, um in dem vollen Himmel über Deutschland den zivilen und den militärischen Flugbetrieb voneinander zu trennen. Aber auch Erfordernisse der Luftwaffe, wie kurze Hin- und Rückflugwege zu militärischen Flugplätzen, spielen bei der Auswahl der Gebiete eine bedeutende Rolle.