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Es wird auch für die Grünen kein Weg an längeren Laufzeiten für die drei letzten Reaktorblöcke vorbei führen. Das darf aber kein Einfalltor für eine Rolle rückwärts in der Energiepolitik sein, kommentiert Redakteur Rafael Binkowski

So ändern sich die Zeiten: Die ehemalige Friedens- und Anti-Kernkraftpartei wird wohl bald einer Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke zustimmen (müssen), ihre Vertreter lassen Waffen an die Ukraine liefern. Die dramatische Lage durch den Ukraine-Krieg und Putins Erpressungsstrategie machen es nötig, alte Überzeugungen über Bord zu werfen. Realpolitisch gesehen ist es schlicht sinnvoll, durch den so genannten „Streckbetrieb“ die drei laufenden Meiler noch etwas länger Strom produzieren zu lassen, damit mehr Gas für Wärmeerzeugung übrig bleibt. Zusätzlicher Atommüll fällt nicht an, da die Produktion jetzt im Sommer gedrosselt wird, um im Winter über den geplanten Abschaltungstermin hinaus mehr produzieren zu können.