Die Stadtbahn ist eine der tragenden Säulen des Nahverkehrs in Stuttgart. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Diskutieren Sie mit! Die Sozialdemokraten wollen sich mit dem Nahverkehrsplan für die Zeit bis 2021/22 nicht abfinden. Sie fordern ein besseres Verkehrsangebot. Dazu gehört auch, dass die Stadtbahnen in der Nacht länger fahren.

Stuttgart - Nach der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) kritisiert auch die SPD im Gemeinderat den Stuttgarter Nahverkehrsplan. Das Papier schreibt das Angebot verbindlich bis Ende 2021 fest. Erst mit dem unverbindlichen Nahverkehrsentwicklungsplan sollen neue Ziele ab 2022 formuliert werden.

„Wir bekommen unsere Stau- und Feinstaubprobleme nur in den Griff, wenn wir noch mehr Leute für das Fahren mit Bussen und Bahnen motivieren. Deshalb darf es im Nahverkehrsplan nicht beim Festschreiben des gegenwärtigen Zustandes bleiben, wie es der OB jetzt vorschlägt“ , sagt SPD-Fraktionschef Martin Körner. Die SPD wolle verbindliche Ausbauziele für Busse und Bahnen erreichen.

Vorschläge sollen bewertet werden

Bis Ende März wollen die Sozialdemokraten von der Stadtverwaltung die Bewertung einer Reihe von Vorschlägen. Dazu gehören ein Nachtbusverkehr an jedem Wochentag mit der heute in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bestehenden Taktung und die Verdichtung des Bustakts in den Hauptverkehrszeiten auf allen Linien auf den Zehn-Minuten-Takt. Auch an Samstagen sollen Busse von 10 bis 18 Uhr häufiger fahren.

Für die Stadtbahn hat die SPD die Vorstellung, dass die Züge in der Nacht eine halbe Stunde später als heute ihren Betrieb einstellen. Die Veranstaltungslinie U 11 zum Wasen soll in den Regelbetrieb gehen, die U 1 mit der bisherigen Endhaltestelle am Bahnhof in Vaihingen nach Büsnau verlängert werden. Auch in die andere Richtung könnte die U 1 aus ihrer Sicht noch ausgebaut werden, und zwar über Fellbach hinaus bis nach Fellbach-Oeffingen. Die U 3 sollte von der Innenstadt bis zur Uni Hohenheim fahren, die U 13 über Hausen hinaus bis zur S-Bahn-Station Weilimdorf. Außerdem könnten Bahnsteige auf der Tallängslinie vom Marienplatz aus bis nach Vaihingen für Doppelzüge auf 80 Meter verlängert werden.

SSB muss Stuttgart 21 bewältigen

Der Gemeinderat müsse auch in Sachen neue Antriebe ein Ziel setzen. So sei zu entscheiden, ab wann der städtische Nahverkehrsbetrieb keine Dieselbusse mehr beschaffen solle. Die SSB haben auch Hybrid- und Wasserstoffbusse im Einsatz. In den nächsten Jahren sind die SSB vor allem durch den Bau des Tiefbahnhofs gefordert. Zum 17. Mai wird der Fahrplan umgestellt, weil der Tunnel zwischen Staatsgalerie und Charlottenplatz neu gebaut wird. Ein weiterer Bauabschnitt mit verändertem Fahrplan könnte sich bis Anfang 2020 ziehen.