Einen vorläufigen Höhepunkt erreichte die Gewalt in deutschen Fußballstadien beim Chaos-Relegationsspiel Fortuna Düsseldorf gegen Hertha BSC Berlin. Foto: dpa

Alle Fraktionen sind sich einig: Man muss hart und konsequent gegen Gewalt im Stadion vorgehen.

Stuttgart - Innenminister Reinhold Gall (SPD) will nach den Fan-Krawallen in Fußballstadien einen Sicherheitsgipfel einberufen. „Die Sicherheitslage ist alles andere als zufriedenstellend. Wir befinden uns auf einem Abstiegsplatz“, sagte Innenminister Reinhold Gall (SPD) am Donnerstag im Landtag.

Gall: "Polizei wird nicht alle Probleme lösen können"

Geplant ist ein Treffen von Ministerium, Vereinen und Fußballverbänden nach der Innenministerkonferenz Ende des Monats. Dabei müsse es darum gehen, Gewalt zu bekämpfen, ohne friedliche Fans zu sehr zu belasten. Der Ruf der Vereine nach mehr Polizeipräsenz sei nicht hilfreich: „Die Polizei allein wird die Probleme nicht lösen können.“

Nach Angaben des Innenministeriums wurden im Ligabetrieb und bei den Sonderspielen in der abgelaufenen Saison insgesamt 236 (2010/11: 156) Menschen verletzt, darunter 61 Polizeibeamte (26). Die Zahl der sogenannte Ultras, gewaltbereiter Fans, wird auf 1400 von bundesweit 15.000 beziffert.

Pröfrock: Homburger "hat 'nen Lattenschuss"

Alle Fraktionen sind sich einig: Man muss hart und konsequent gegen Gewalt im Stadion vorgehen. „Hass und Gewalt haben im Stadion nichts zu suchen, nichts auf dem Platz und nichts auf den Rängen“, sagte der Abgeordnete Matthias Pröfrock (CDU). Zugleich kritisierte er die FDP-Landeschefin Birgit Homburger für ihre Aussage „Ich hasse Bayern München“. Sowas könne er nicht verstehen. „Die hat 'nen Lattenschuss.“