Im Oktober 2016 hatte Sabine Groner-Weber bei der Umstellung auf Ökostrom für die Stadtbahnen noch gut lachen. In späteren Jahren bekam sie bei den SSB einigen Ärger. Foto: /Lichtgut/Max Kovalenko

Sabine Groner-Weber soll nicht erst Ende April vorzeitig in den Ruhestand gehen, sondern vorher von ihren Aufgaben freigestellt werden. Das hätte zumindest die Vertretung der Belegschaft im Aufsichtsrat gern. Die Entscheidung fällt demnächst.

Stuttgart - Nach Turbulenzen bei den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) hat das Vorstandsmitglied Sabine Groner-Weber Ende April 2022 in den Ruhestand gehen wollen – nun könnte sie schon vorher in die Freizeit geschickt werden: Nach Informationen unserer Zeitung aus dem SSB-Aufsichtsrat will dieser im Februar entscheiden, ob Groner-Weber bei vollen Bezügen bis Ende April freigestellt wird – und ab wann.

Eigentlich war der Vertrag der Arbeitsdirektorin und Vorständin für Personal und Immobilien erst 2020 um fünf Jahre verlängert worden. Doch dann gab es Ärger um ihren Umgang mit Personalräten. Der Aufsichtsrat sprach im April 2021 eine Abmahnung aus. Ein Gutachter im Auftrag von OB Nopper war sogar der Auffassung, es wäre eine außerordentliche Kündigung möglich. Im Oktober 2021 kam es dann fast zu einem Eklat wegen Groner-Webers Kurs beim geplanten Wohnungsbau auf dem Gelände des SSB-Busdepots Ostendplatz. Er lief dem Willen der Verwaltungsspitze im Rathaus und der wichtigsten Fraktionen zuwider. Ende November gaben die SSB dann Groner-Webers Entschluss zum vorzeitigen Ruhestand aus „persönlichen Gründen“ bekannt.

Neue Wendung kurz vor Weihnachten

Kurz vor Weihnachten forderte die Seite der Belegschaftsvertreter im Aufsichtsrat nun die sofortige Freistellung, um so die Nachfolgeregelung zu beschleunigen. Es gab aber auch Widerspruch und Zweifel, ob die Freistellung etwas beschleunigen würde. Der Aufsichtsrat beschloss, über das weitere Prozedere im Februar zu reden. Für die Nachfolgersuche soll ein Personalberater eingeschaltet werden. Klar entschieden wurde aber schon: Die städtischen Verkehrsbetriebe sollen wegen der Aufgabenfülle auch künftig einen dreiköpfigen Vorstand haben. Jedoch könnten die Immobilien dauerhaft beim Technik-Vorstand und Vorstandssprecher Thomas Moser ressortieren.