Deutschland hat gegen Südafrika gewonnen. Foto: dpa

Nach zwei Einzelsiegen gewinnt Deutschland am Weißenhof auch das Doppel gegen Südafrika.

Stuttgart - Erleichterung im deutschen Tennis: Das Davis-Cup-Team hat den Abstieg vermieden und gehört weiter zur Weltgruppe der besten 16 Tennis-Nationen. Im Relegationsspiel gegen Südafrika sorgten Andreas Beck und Christopher Kas mit ihrem Sieg im Doppel bereits für einen uneinholbaren 3:0-Vorsprung.

Lokalmatador Beck und Spezialist Kas gewannen am Samstag in Stuttgart 6:4, 3:6, 6:3, 6:4 gegen Wesley Moodie und Rik de Voest. Nach 2:20 Stunden und dem zweiten Matchball fiel sich das deutsche Team in die Arme und feierte die Sieger, die jeweils erstmals im Davis Cup gewannen. „Es war insgesamt eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung, die wir hier an den zwei Tagen gesehen haben“, sagte Teamchef Patrik Kühnen. „Das Doppel war fantastisch und hat das Vertrauen gerechtfertigt, das wir in sie gesetzt haben“, sagte Kühnen. „Das Gefühl ist gerade unbeschreiblich“, meinte Beck.

Die Südafrikaner hatten dem einstigen Doppel-Wimbledonsieger Moodie etwas überraschend de Voest anstelle von Jeff Coetzee zur Seite gestellt. Der 30-Jährige, einst unter den Top 40 der Welt im Doppel, erwies sich einen Tag nach seiner glatten Einzel-Pleite gegen Philipp Kohlschreiber allerdings schon im ersten Satz als angreifbar. Mit dem insgesamt dritten Breakball holten sich Beck und Kas den entscheidenden Vorteil zum 4:3.

Beck fing an zu wackeln

Danach fing Beck jedoch bedenklich zu wackeln an. Der Linkshänder returnierte nicht mehr so zwingend und verschuldete mit drei Volleyfehlern den Aufschlagverlust von Kas zum 1:3 im zweiten Satz. Kas und Teamchef Patrik Kühnen versuchten immer wieder, den 24-Jährigen in seinem zweiten Davis-Cup-Einsatz aufzumuntern.

Einen Einsatz von Kohlschreiber hatte Kühnen verworfen, damit die deutsche Nummer eins in einem möglicherweise noch wichtigen Einzel am Sonntag topfit ist. Zudem hatten Beck und Kas gut bei den German Open in Hamburg gespielt und sich dort empfohlen. „Heute haben sie noch eine Schippe drauf gelegt“, sagte Kühnen.

Als ein Return von Beck noch ins Feld segelte, hatte das deutsche Duo im ausgeglichenen dritten Satz plötzlich die Chance zum 5:3. Kas machte sich beim nächsten Aufschlag von de Voest ganz lang und brachte seinen Vorhand-Return zur Freude der 1500 Fans auf dem Weissenhof unerreichbar unter. Zwar machte es ausgerechnet der bis dahin solide Bayer mit zwei verschlagenen Volleys nochmals spannend, doch die 2:1-Satzführung ließen sich die Gastgeber nicht mehr nehmen.

Zum Sieg verhalf den Deutschen letztlich auch etwas Glück. Als im vierten Satz erneut de Voest Probleme mit seinem Aufschlag bekam, hatte Beck zweimal mit Hilfe der Netzkante von der Grundlinie aus Erfolg. Der Ball flog jeweils unerreichbar zwischen den beiden Südafrikanern hindurch. Unter mittlerweile dunklen Wolken herrschte bei Kühnen und der restlichen Mannschaft in der Box eitel Sonnenschein.

Zwar wehrten die seit 1998 zweitklassigen Südafrikaner bei der deutschen 5:3-Führung noch den ersten Matchball ab. Doch als nach einer verschlagenen Vorhand von Moodie der deutsche Erfolg unter Dach und Fach war, lugte sogar die Sonne wieder hervor.