Philipp Kohlschreiber (im Bild) gewann am Freitag in Hannover gegen Lukas Rosol. Foto: dpa

Philipp Kohlschreiber tat sich im Davis-Cup-Auftaktmatch gegen Tschechien sehr schwer. Doch nach einer deutlichen Leistungssteigerung sicherte der Augsburger dem deutschen Team gegen Lukas Rosol in fünf Sätzen den wichtigen ersten Punkt.

Hannover - Vor den Augen von Tennis-Idol Boris Becker hat Philipp Kohlschreiber das deutsche Team im Davis Cup gegen Tschechien mit 1:0 in Führung gebracht. Der 32 Jahre alte Augsburger gewann am Freitag in Hannover gegen Lukas Rosol nach einem nur am Ende packenden Fünf-Satz-Match 3:6, 6:3, 6:4, 2:6, 6:3. Nach 2:57 Stunden Spielzeit verwandelte Kohlschreiber seinen ersten Matchball. Für die Nummer 30 der Weltrangliste war es im sechsten Vergleich mit Rosol der fünfte Sieg. „Ich habe etwas nervös begonnen, in den Beinen war noch ein kleiner Knoten drin“, sagte Kohlschreiber bei www.ran.de. und konstatierte: „Es war eine Achterbahnfahrt, aber mit Happy End.“

Für das anschließende zweite Einzel waren Debütant Alexander Zverev und der Weltranglisten-Siebte Tomas Berdych nominiert. „Die Tschechen haben eine Top-Mannschaft mit Berdych an der Spitze und sind Favorit. Wenn Deutschland am Sonntag drei Punkte hätte, wäre das eine Riesenüberraschung“, sagte Becker vor der Partie bei Sat.1 Gold.

Die deutsche Nummer eins tat sich anfangs extrem schwer

Der dreimalige Wimbledonsieger und zweimalige Davis-Cup-Champion sollte im Anschluss an das erste Einzel vom Deutschen Tennis Bund für seine Verdienste im Davis Cup ausgezeichnet werden. Auf dem verhältnismäßig langsamen Hartplatz in der Arena auf dem Messegelände sah der aktuelle Trainer des Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic zunächst einen viel zu defensiven und passiven Kohlschreiber.

Die deutsche Nummer eins tat sich anfangs extrem schwer und gab nach 38 Minuten den ersten Satz ab. Vor knapp 5000 Zuschauern steigerte sich Kohlschreiber dann aber merklich und sicherte sich die Sätze zwei und drei. Auch von einer weiteren Schwächephase im vierten Durchgang ließ sich Kohlschreiber nicht aus dem Konzept bringen und sicherte den erhofften und einkalkulierten ersten Punkt. „Im fünften Satz habe ich dann, wie Olli Kahn gesagt hätte, die nötigen Eier gehabt, auch mal was zu riskieren“, sagte Kohlschreiber.

Der Gewinner der Partie spielt vom 15. bis 17. Juli im Viertelfinale gegen Kanada oder Frankreich, der Verlierer muss im September in den Playoffs gegen den Abstieg aus der Weltgruppe kämpfen.