Seit 30 Jahren fliegt Delta von Stuttgart nach Atlanta Foto: privat

Mehr als 2,3 Millionen Reisende sind seit 1986 auf der Strecke von Stuttgart nach Atlanta unterwegs gewesen. Für den Flughafen ist das ebenso eine Erfolgsbilanz wie für die Fluggesellschaft Delta Airlines.

Stuttgart - Solche Erfolgsmodelle könnte es nach dem Geschmack der Flughafendirektoren in Stuttgartruhig noch mehr geben. Die Flüge zwischen dem Megadrehkreuz Atlanta im US-Bundesstaat Georgia und Stuttgart gibt es jetzt schon seit 30 Jahren – seit geraumer Zeit als tägliche Flüge ohne Zwischenstopp. Außerdem gehört die Maschine vom Typ Boeing 767-300 sehr beständig zu den am besten ausgelasteten Flugzeugen der US-Fluggesellschaft Delta Airlines, heißt es am Flughafen Stuttgart.

Mehr als 2,3 Millionen Fluggäste sind seit dem Auftakt der Delta-Flüge im Jahr 1986 bis heute zwischen Atlanta und Stuttgart befördert worden. Das ist umso erstaunlicher, als manche viel beachtete Flugverbindung ab Stuttgart schnell wieder eingestellt worden ist, kaum dass sie als neues attraktives Angebot am Flughafen Stuttgart gefeiert worden war. Man denke nur an den Flug nach Abu Dhabi, den die Fluggesellschaft Air Berlin Ende Mai wieder abschafft, oder an eine frühere Verbindung zum arabischen Emirat Katar, die nach 20 Monaten im Oktober 2012 eingestellt wurde.

1986 brauchte es noch Zwischenstopps

Als es 1986 mit dem Flugbetrieb zwischen den Städten Stuttgart und Atlanta los ging, die rund 7500 Kilometer voneinander entfernt sind, musste die Delta-Maschine noch Zwischenstopps einlegen. Mit reichlich Passagieren und Gepäck und viel Kerosin an Bord war sie einfach zu schwer für Starts auf der kurzen Piste in Stuttgart. Nach der Verlängerung der Start- und Landebahn entfiel diese Notwendigkeit im Jahr 1996.

Für Flughafenchef Georg Fundel ist der langfristige Erfolg dieser Langstreckenverbindung über den Atlantik hinweg ein schönes Werbemittel. Er bestätige, meint Fundel, dass Langstreckenflüge nicht nur von großen Flughäfen wie Frankfurt oder München funktionieren. Baden-Württemberg sei eben ein sehr kaufkräftiger und wirtschaftsstarker Raum. Dieser Umstand sowie die weltweite Orientierung der Unternehmen im Land hätten das Delta-Erfolg beflügelt.

Verbindung nach New York wurde wieder eingestellt

Oft an Bord sind die Mitarbeiter der Automobilindustrie und der Zulieferunternehmen im Raum Stuttgart, die zum Daimler-Werk in Tuscaloosa im US-Südstaat Alabama pendeln. Oder auch Angehörige der Army in Stuttgart, die besuchsweise oder dienstlich in die Heimat fliegen. Oder Touristen, die am Drehkreuz Atlanta, dem passagierreichsten Flughafen der Welt, Anschlussflüge antreten.

Nicht immer war die Verbindung zwischen dem Flughafen Stuttgart und Delta Airlines so produktiv. Zeitweise startete Delta in Stuttgart nicht nur nach Atlanta, sondern auch nach New York. Diese Verbindung wurde aber mangels Wirtschaftlichkeit wieder eingestellt – wie später eine Verbindung zwischen Stuttgart und Newark bei New York, die von United Airlines drei Jahre lang bis Sommer 2014 unterhalten worden war.

Dass New York nicht auf dem Flugplan in Stuttgart auftaucht, müsse aber nicht immer so bleiben, meint Fundel. Demnächst will er in der Delta-Zentrale in Atlanta wieder einmal ausloten, ob es Chancen für einen neuen New-York-Flug gibt. Oder für mehr als einen täglichen Flug von und nach Atlanta.