Facebook ist wegen der Weitergabe von Daten unter Druck. Foto: Getty Images Europe

Mehrere hunderttausend Facebook-User in Deutschland sind indirekt von dem Datenmissbrauch um Cambridge Analytica betroffen. Wir zeigen, wie Sie Ihr eigenes Konto überprüfen können.

Stuttgart - Nach den jüngsten Ereignissen hat wohl kein Weg mehr daran vorbeigeführt: Facebook musste sich erstmals vor der Öffentlichkeit und Politik für den Datenskandal um Cambridge Analytica rechtfertigen. Am Dienstag sagte Facebook-CEO Mark Zuckerberg vor dem US-amerikanischen Kongress aus. Das britische Unternehmen Cambridge Analytica hatte im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2016 in den USA Informationen über die politische Meinungen, persönliche Interessen und Facebook-Freunde von insgesamt 87 Millionen betroffenen Usern gesammelt. Wenn die Nutzer die Fragen einer eigens entwickelten Quiz-App beantworteten, wurden die Daten gespeichert.

Hier können Sie überprüfen, ob Ihr Profil betroffen ist.

Wie Facebook dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ vergangene Woche auf Anfrage mitteilte, haben nur 65 Facebook-Mitglieder aus Deutschland bei der Umfrage mitgemacht. Durch die Ausweitung der Datenerfassung auf befreundete User sind aber auch hierzulande etwa 310.000 Nutzer betroffen. Am Montag wurden nun die ersten Betroffenen von Facebook benachrichtigt. Einen Tag später veröffentlichte das Unternehmen aus dem kalifornischen Silicon Valley ein Tool mit dem überprüft werden kann, ob das eigene Profil indirekt über einen Facebook-Freund betroffen ist.

Lesen Sie hier den ersten Teil unserer Serie „Sicherheit in der Informationsgesellschaft“.

Wirtschaftlich gesehen geht es für das größte soziale Netzwerk der Welt wieder aufwärts: Nach der ersten Kongress-Anhörung Zuckerbergs stieg der Wert der Facebook-Aktien innerhalb weniger Stunden um 20 Milliarden Dollar. Zudem mehren sich die Hinweise, dass bald vielleicht eine zusätzliche Bezahl-Version der Plattform eingeführt werden könnte – ohne individuelle Werbeanzeigen. Der Konzernchef sagte: „Es wird immer eine kostenlose Version von Facebook geben“, was von Analysten dahingehend verstanden wird, dass es eben auch andere Versionen geben kann.