Eine US-Jury hatte SAP verurteilt, an den Rivalen Oracle 1,3 Milliarden Dollar zu zahlen.

Walldorf - Nach der Verurteilung zu einer historisch einmaligen Milliardenstrafe wegen Datenklau prüft der deutsche Software-Konzern SAP eine Berufung gegen das US-Urteil. „Wir sind natürlich enttäuscht über dieses Urteil und werden alle möglichen Optionen verfolgen“, teilte SAP am Mittwoch mit. Dazu zähle falls notwendig auch eine Berufung. Man hoffe jedoch, den Fall auch ohne jahrelanges juristisches Tauziehen lösen zu können.

„Wir waren bereit, Oracle fair zu entschädigen“

Eine Jury im kalifornischen Oakland hatte SAP am Dienstag verurteilt, dem US- Rivalen Oracle wegen Urheberrechtsverletzung 1,3 Milliarden Dollar (1,0 Mrd Euro) zu zahlen. Mitarbeiter der Software-Wartungsfirma TomorrowNow, einer SAP- Tochter, hatten über das Internet unrechtmäßig Updates bei Oracle heruntergeladen. Oracle hatte dies zunächst als Industriespionage gewertet, später als Datenklau.

SAP war in dem Prozess auf Oracle zugegangen, hatte sich entschuldigt und als Wiedergutmachung die deutlich niedrigere Summe von 40 Millionen Dollar angeboten. „Wir waren bereit, Oracle fair zu entschädigen“, heißt es in der SAP- Mitteilung.