Ist der Wolf, der in der Nähe von Sersheim eine Ziege gerissen hat, derselbe wie der in Kallenberg? Foto: dpa

In Baden-Württemberg ist erneut ein Wolf nachgewiesen worden. Möglicherweise ist er derselbe, der in Korntal-Münchingen im Stadtteil Kallenberg gesehen wurde.

Korntal-Münchingen - In Baden-Württemberg ist erneut ein Wolf nachgewiesen worden – und möglicherweise handelt es sich dabei um dasselbe Tier, das ein Ehepaar aus Schwieberdingen Mitte Januar auf einem Feld im Stadtteil Kallenberg von Korntal-Münchingen gefilmt hat.

Das Senckenberg-Institut in Gelnhausen hatte genetische Spuren an einer gerissenen Ziege in der Nähe von Sersheim bei Vaihingen/Enz untersucht, die am 14. Januar totgebissen wurde. Das Tier hatte offene Wunden im Hals- und Brustbereich – Kehlbisse sind typisch für Wölfe. Die Analyse der Experten hat ergeben, dass der Wolf aus der sogenannten italienischen Linie stammt (Alpenpopulation) und damit nicht identisch ist mit dem Tier, das im Laufe der vergangenen Wochen mehrfach im Nordschwarzwald nachgewiesen wurde.

Geschlecht und Rudel unbekannt

Welches Geschlecht dieser in kurzer Zeit zweite nachgewiesene Wolf hat und aus welchem Rudel genau er kommt, lässt sich derzeit noch nicht sagen, teilen die Experten aus Gelnhausen mit. Dazu müssten sie die Proben zum Vergleich an ein Labor in Lausanne zur Genotypisierung schicken. Es ist jedoch nicht sicher, ob die Typisierung gelingt, in jedem Fall werden die Vergleichstests mehrere Wochen dauern.

Wegen der räumlichen Nähe halten es die Experten der forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg in Freiburg (FVA) für gut möglich, dass es sich bei dem Wolf um das selbe Tier handelt, das vor rund zwei Wochen in Korntal-Münchingen nachgewiesen werden konnte.

Ob sich der Wolf noch in der Region um Sersheim und Vaihingen Enz herum aufhält, ist nicht bekannt.