Nathalie Schaller hat ihren Juristenjob gekündigt. Sie will sich ganz auf die Aufgabe konzentrieren, ihr humanitäres Modelabel voranzubringen. Foto: Jürgen Brand

Beim Stuttgarter Modelabel eyd geht es nicht nur um Klamotten. Die Gründerin Nathalie Schaller bietet Frauen einen Arbeitsplatz, die Opfer von Zwangsprostitution geworden sind. In der indischen Partnernäherei wird an einer besseren Zukunft gearbeitet.

Stuttgart - An einem Mittwochvormittag, kurz nach zehn Uhr, steht Nathalie Schaller in ihrem Lager und mustert eine Reihe weißer Regale. Hier türmen sich Klamotten, die Frauen mit einer harten Vergangenheit zu einem Neuanfang verhelfen sollen. Um sie herum wuseln eine Modedesignerin und eine Praktikantin und wuchten Kartons auf den Boden. Die drei Frauen packen für eine Messe am nächsten Tag, auf der sie ihr junges Modelabel eyd vorstellen. Bald wird der kantige Kleinlaster hinter dem Geschäftshaus im Stuttgarter Osten beladen sein mit Shirts aus Biobaumwolle sowie Kleidern und Röcken aus seidig glänzendem Lyocell.