Ein Brand im Dachgebälk einer Kirche ist nicht leicht zu bekämpfen. Foto: dpa (Symbolbild)

Ein Feuer hat die Kathedrale Notre-Dame in Paris stark beschädigt. Ein Brand in einer Kirche stellt die Feuerwehr immer vor große Herausforderungen, sagt der Stuttgarter Feuerwehrchef Frank Knödler. Das liege nicht nur an der Höhe der Bauwerke.

Stuttgart - „Kirchen sind problematisch“, sagt Frank Knödler, der Branddirektor der Stadt Stuttgart. Denn die Feuerwehr hat vor allem ein Problem: Die meisten Kirchen sind höher, als die Drehleitern der Feuerwehr lang sind. „Da kommt man nicht ran“, sagt der Feuerwehrchef. Hinzu komme, dass man ein in großer Höhe im Gebälk ausgebrochenes Feuer oft erst spät bemerke. „Schwer erreichbar und eine lange Vorbrennzeit, da hat man schlechte Karten, den Brand rechtzeitig unter Kontrolle zu bekommen, bevor zu viel zerstört ist“, fügt Knödler hinzu. Genau diese zwei Aspekte habe er am Montagabend bei Aufnahmen vom Kathedralenbrand der Notre Dame wahrgenommen.

Brandmeldeanlagen sind ratsam

An schwer zugänglichen Stellen sei in historischem Gebälk höchste Vorsicht geboten. „Da müssen die Baumeister bestimmte Sicherheitsvorkehrungen treffen, wenn dort gearbeitet wird.“ Fremdeinwirkung und elektrische Energie seien Risikofaktoren – und im Falle von Renovierungsarbeiten liege beides vor. Am besten sei eine Brandmeldeanlage, die möglichst früh Alarm schlage, sobald etwas zu brennen beginne. „Dann hat man noch die Möglichkeit, aufgrund der frühen Indikation etwas zu tun“, erläutert der Branddirektor. Hinzu komme noch, dass die meisten Stellen schwer zugänglich seien in solch einem Dachstuhl.

Am Montagabend war die Frage aufgekommen, warum kein Löschangriff aus der Luft erfolgte, vom Hubschrauber aus. Unter anderem hatte der US-Präsident Donald Trump das vorgeschlagen. „Da würde das Gebälk wohl in die Knie gehen, wenn man große Wassermengen drauf ablädt“, meint Knödler.