Das Rosenberg soll im Sommer Platz für 500 Menschen bieten. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Ein Paradebeispiel der sogenannten Innenentwicklung: Am Freitag wurde im neuen Quartier am Berliner Platz Richtfest gefeiert. 186 neue Wohnungen entstehen auf dem früheren AOK-Gelände.

Stuttgart - Ein „bisschen Höhenangst“, gestand Julian Pflugfelder ein, als er von den offenen Mauern des ersten Stockwerks herab seine unten stehenden Gäste zum Richtfest begrüßte. Aber das war auch schon das einzige Gefühl der Unsicherheit, das den Projektleiter der Ludwigsburger Immobilienfirma Pflugfelder bei diesem von ihm mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Millionen bezeichnete „größte Projekt der Firmengeschichte“ begleitet. Die Sache läuft: Das neue Wohnquartier „Das Rosenberg“ unweit vom Berliner Platz im Stuttgarter Westen nimmt Gestalt an, die meisten Wohneinheiten sind bereits veräußert.

In neun Häuserblocks entlang der Breitscheid- und Falkertstraße entstehen auf einer Grundfläche von 8000 Quadratmetern 186 Wohnungen sowie ein Innenhof. „Der fertige Rohbau ist ein Meilenstein in diesem Mammutprojekt. Ihr neues Zuhause wächst immer mehr“, rief Pflugfelder den zahlreich erschienenen Eigentümern zu.

Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan

Wenn der Winter keine besonderen Kapriolen schlägt, werden die Bauarbeiten bis zum frühen Sommer 2017 abgeschlossen sein und die ersten der erwarteten rund 500 neuen Rosenberg-Bewohner einziehen können. „Wir liegen ordentlich im Zeitplan“, versichert der Projektleiter.

Noch schneller als das eigentliche Bauen ging der Verkauf der Wohneinheiten voran. Schon jetzt sei „fast nichts mehr frei“, so Pflugfelder. „90 Prozent der 95 Eigentumswohnungen sind bereits verkauft, ebenso vier komplette Häuser an Investoren, die Mietwohnungen anbieten werden.“ Die Mitpreise sollen sich zwischen 12,50 und 20 Euro pro Quadratmeter einpendeln, bei den Eigentumswohnungen in der großen Bandbreite zwischen 27 und 270 Quadratmetern bewegte sich der Quadratmeterpreis zwischen 4000 und 7000 Euro. Die wenigen exquisiten Penthouse-Wohnungen kosteten über zwei Millionen Euro.

Für den Betrieb einer Kindertagesstätte wurden vom Kolping-Bildungswerk zwei Geschosse mit 600 Quadratmetern im Haus Nummer eins erworben. Neben der Kita soll es im Rosenberg-Quartier nur noch ein Café und einen kleinen Bäckerladen geben. „Ein Supermarkt oder ähnliches passt nicht hierher“, sieht Pflugfelder dies angesichts der Zentrumsnähe als nicht notwendig an. Auch die über 250 Stellplätze zu je knapp 30 000 Euro in der zweigeschossigen Tiefgarage sind so gut wie weg. „Aber wir haben auch einige Käufer, die auf ein Auto und einen Stellplatz verzichten, weil sie über eine ideale Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz verfügen“, so Julian Pflugfelder.

Vor drei Jahren hatten die ersten Gespräche über die Umgestaltung des Geländes stattgefunden, das früher der AOK gehörte. Von einem „Vorzeigeprojekt in Sachen Innenentwicklung“ sprach Michael Föll bei der Grundsteinlegung. Der Erste Bürgermeister nannte es „beispielhaft, wie hier aus einer nicht optimalen Nutzung etwas Neues entsteht“.