Kaiserstuhl und Weinberge wohin das Auge reicht. Foto: Dominika Bulwicka-Walz

Weinberge, köstliche Speisen und bezaubernde Landschaften machen die Region Kaiserstuhl zu einem beliebten Ferien- und Ausflugsziel. Wir verraten, wie sich dort ein perfektes Wochenende gestalten lässt.

Die Gegend um den Kaiserstuhl wird auch als die Toskana Deutschlands und als Sonnenterrasse bezeichnet. Sanft geschwungene, grüne Landschaften, exotische Pflanzenarten, mildes Klima und kulinarische Genüsse machen diese Gegend seit Jahrzehnten zu einem beliebten Reiseziel.

 

Anfahrt ist täglich mit der Bahn bis Freiburg möglich. www.bahn.de

Blüten, Pflanzen, Landschaft und Tiere

Der kleine Bienenfresser hat ein buntes Gefieder. Foto: Imago

Der Kaiserstuhl verzeichnet die höchste Wildbienendichte Baden-Württembergs. Um die 380 Arten wurden am Wildbienenpfad in Vogtsburg gezählt. Kein Wunder also, dass den Wildbienen ein ganzer Wanderpfad gewidmet wird. In der wärmeren Jahreszeit kann man hier zwischen Wiesen mit wild sprießenden bunten Blumen, Streuobstwiesen, zugewucherten Pfaden Ausschau nach den kleinen Insekten halten. Doch auch in der kälteren Jahreszeit lohnt sich ein Spaziergang allemal.

Unterwegs kommt man an zahlreichen Löss-Wänden vorbei. Löss ist der sandige Staub, der beeindruckende, raue Wandformationen bildet, und kleine Löcher darin verraten, dass sich Bienen hier bereits ein Wohnhaus gebaut haben. Erwachsene erfreuen sich an der Natur, und ein lustiger Rätselspaß für Kinder macht diese zu Entdeckern. Bunte Schilder, die sich stark von den üblichen, oftmals langweiligen Infoschildern unterscheiden, informieren, wo die Bienen leben und welche Tiere sowie Pflanzen entlang dieser Strecke noch heimisch sind. Praktischerweise ist die Künstlerin und Illustratorin Maren Lebender auch Biologin, was man der liebevollen und detaillierten Bildgestaltung auch ansieht.

Ihr buntes Federkleid macht die kleinen Bienenfresser zu einem beliebten Fotomotiv. Doch der Wunsch vieler Naturfreunde danach einen Blick auf einen der bunten Vögel zu erhaschen, ging den Naturschützern zu weit. Denn einige Neugierige bauten Zelte viel zu nah an den Nestern der Tiere und störten ihre natürliche Umgebung.

Essen wie bei Oma oder bei den drei Schwestern

Die Terrasse der Weinwirtschaft Hauser-Bühler ist heute auch für Gäste zugänglich. /Dominika Bulwicka-Walz

Nach dem Spaziergang kann man direkt auf die andere Straßenseite gehen und bei Familie Hauser-Bühler einkehren. Dabei betrieb das Weingut ursprünglich keine Wirtschaft. Es ist vielmehr zu einer angewachsen. Die Terrasse vor dem Haus, auf der heute durstige Radler und hungrige Wanderer Platz nehmen war ursprünglich die private Terrasse von Felix Bühlers Oma. Doch 2009 hatte im Dorf die letzte Gastronomie geschlossen. Durstige Radler und hungrige Wanderer hatten die Familie gefragt, ob sie vielleicht etwas zu trinken bekommen könnten. So hatte man ihnen ein Glas Wasser aus der eigenen Sprudelflasche gegeben, dann wollten sie etwas essen und so wuchs das Weingut zu einer Straußwirtschaft heran, in der man knusprige Flammkuchen und eigenen Wein serviert.

www.hauser-buehler.de

Das Vespercafé Bierhäusle ist ein Ort, an dem sich alle gleichermaßen wohlfühlen sollen. Einen solchen Ort kann es gar nicht geben? Die drei Schwestern Anita, Angelina und Elvira wollten zeigen, dass es doch geht. In ihrem liebevoll restaurierten Café in Sasbach sind alle willkommen, ob zum Vesper, Kaffee und Kuchen oder einer Limonade. Zusammenkommen, miteinander reden und den Tag mal hinter sich lassen. Auf der Speisekarte steht neben süßen Kleinigkeiten auch Herzhaftes wie Flammkuchen, Schnitzel oder Käsebrot.

www.vespercafe-bierhäusle.de

Wer die Weinwissenschaft erfunden hat

Wer hätte gedacht, dass die Ursprünge der Weinwissenschaft in Ihringen am Kaiserstuhl zu suchen sind? Der erste Weinwissenschaftler, Önologe, Adolph Blankenhorn (1843 – 1906) nutzte den von seinem Vater und dessen Brüdern 1842 erworbenen Weinberg zu Forschungszwecken. Der nach seiner Familie benannte Berg war auch Thema seiner Habilitation. So war Professor Adolph Blankenhorn der Gründer des ersten önologischen Weininstituts Deutschlands in Karlsruhe. Auf dem zwei Kilometer langen Lehrpfad auf dem Blankenhorn kann man an zwölf Stationen herausfinden, wie die Anfänge seiner Arbeit aussahen und Interessantes über den Weinbau am Kaiserstuhl erfahren. QR-Codes entlang des Weges führen zu weiteren Informationen und Bildern aus der Welt des Weines.

Man muss kein Korkenziehersammler sein, um dieses kleine Museum zu besuchen. Anhand von über 1000 Exponaten erfahren Besucher im ersten Korkenzieher-Museum Deutschlands, wie sich das praktische Gerät innerhalb von 350 Jahren weiterentwickelt und verändert hat. Das Museum liegt leicht versteckt in einer zauberhaften kleinen Gasse im Örtchen Burkheim. www.korkenzieher.de

Moderner Charme, uriger Kachelofen

Im mittelalterlichen Vogtsburg-Burkheim kennt man sich im Kreuz-Post Hotel mit Gastfreundschaft seit mehr als 200 Jahren aus. Das familiäre Haus wurde im Laufe der Zeit stetig um- und ausgebaut, diente teilweise sogar als Poststation, daher auch der Doppelname. 2015 fand der vorläufig letzte Umbau statt und der Wellness-Bereich des Hotels bekam ein neues Gesicht. Gäste können zwischen modern eingerichteten Einzel- und Doppelzimmern wählen. Holz und natürliche Materialien dominieren das Erscheinungsbild des Hauses. www.hotel-kreuz-post.de

Wer es uriger bevorzugt, geht ins Adler Baptist in Königschaffhausen, mitten im Naturgarten Kaiserstuhl. Die urig eingerichtete Stube mit Kachelofen schafft gerade an kalten Wintertagen eine gemütliche und warme Atmosphäre. Hier kann man den Tag gut ausklingen lassen.

www.adler-baptist.de