KSC-Fans aufgepasst. Zünde niemals ein Krokodil an: Es könnte aus ­Baden sein. Foto: Pressefoto Rudel

Ein Neckarkrokodil namens Fritzle ist das Maskottchen des VfB-Stuttgart. Sein Vorfahr ist jedoch ein Badener. Der einstige Wilhelma-Direktor Albert Schöchle brachte es einst auf abenteuerliche Weise ins Schwäbische.

Stuttgart - Die Karlsruher hielten sich für besonders clever. Das VfB-Maskottchen Fritzle hatten sie gebastelt, nun steckten sie ihm einen Böller in den Hintern und fackelten das arme Krokodil ab. Sie dachten wohl, damit könnten sie den Schwaben eines auswischen. Dabei haben sie einen der Ihren verbrannt. Denn Fritzle hat badische Vorfahren. Sein Urahn kam aus Karlsruhe. Angekarrt hat ihn der Wilhelma-Direktor Albert Schöchle. Er wollte nach dem Krieg die Wilhelma wieder aufbauen. Geld bekam er allerdings keines dafür. Also musste er findig sein. 1949 veranstaltete er eine Aquarienausstellung und behielt die Fische. So hielt er es auch bei der Vogelausstellung. Und der Ausstellung mit den Tieren des Waldes. Eines Tages erfuhr er, in Karlsruhe sei ein 1,80 Meter langes Krokodil zu groß fürs Terrarium geworden. Mit dem Auto holte er es ab. Er band dem Tier das Maul zu, stülpte ihm einen Sack über den Kopf und legte es auf den Rücksitz. Das Krokodil befreite sich. Schöchle öffnete die Fenster, dem Krokodil stockte ob der Kälte das Blut. In der Wilhelma durfte es sich erwärmen. Das Krokodil hieß übrigens Fritz.

Sein Nachfahr, das Neckarkrokodil Fritzle, hat es zum Maskottchen des VfB gebracht. Benannt ist es nach Fritz „Wo isch mei Kanon?“ Walter, der aus Heidelberg stammt und mit dem VfB deutscher Meister wurde. Er sagte auch, „der Jürgen Klinsmann und ich sind ein gutes Trio, ähh, Quartett.“ Schwaben rechnen also besser als Badener, ob sie bissiger sind, wird sich weisen. Aber klar ist, einer wird weinen nach dem Spiel, es werden keine Krokodilstränen sein.