Der Spielgestalter spührt die Folgen seiner Laufbahn und tritt beim Filderstädter Kreisliga-A-Team kürzer. Von der Bank aus soll er das junge Team führen.
VfB-Fans sollten in der kommenden Saison wohl lieber nicht zum TSV Harthausen pilgern. Zumindest nicht in der Hoffnung, Daniel Didavi noch mal auf dem Fußballfeld zu sehen. Der Co-Trainer wird beim Filderstädter Kreisliga-A-Team, das im Bezirk Neckar/Fils unterwegs ist, vorwiegend an der Seitenlinie stehen. Das Knie des 184-fachen Bundesliga-Spielers lässt es immer weniger zu. In seiner Karriere warfen den Spielgestalter immer wieder Verletzungen zurück. Unter anderem ein Meniskusabriss und eine Knorpelverletzung im linken Knie, die ihn nach seiner Rückkehr 2012 nach Stuttgart zu einer Operation und einer siebenmonatigen Pause zwangen. Die Folgen spürt der heute 36-Jährige bis heute. In der vergangenen Runde kam Didavi auf acht Partien und zwei Tore.
Darüber hinaus hat der TSV Harthausen eine klare Regelung, was die Einsätze von Didavi und Spielertrainer Michel Forzano betrifft. „Nur einer soll maximal auf dem Platz stehen, der andere soll an der Linie coachen“, erklärt der Sportdirektor Andreas Mack. Und weil der ehemalige Kirchheimer Oberliga-Kicker trotz seiner 37 Jahre noch etwas besser im Saft ist, wird die Regelung in der kommenden Saison wie folgt aussehen: Forzano als Anführer auf dem Feld, Didavi als Unterstützer von außen in der Coachingzone.
Die Regelung für die beiden Spielertrainer hat zweierlei Gründe. Zum einen kann der Tabellenfünfte der vergangenen Saison auf einen breiten Kader von 26 Spielern zurückgreifen, zum anderen stehe die Entwicklung der jungen Spieler im Vordergrund. Denn im Schnitt ist die Mannschaft 24,3 Jahre jung. Die Enddreißiger Didavi und Forzano drücken den Schnitt dabei deutlich in die Höhe. „Die jungen Spieler machen es sehr gut und haben es verdient, zu spielen“, berichtet Mack.
Mit Neuzugang Dino Dzakmic soll ein weiterer erfahrener Spieler die Mannschaft auf der Sechs führen. „Er ist ein Charakterspieler, der auch mal dazwischengeht und wehtut. So jemanden brauchen wir als Leader“, erzählt der Sportdirektor. Ein weiterer Neuzugang sticht allein mit seiner Größe heraus. Der Verteidiger Philipp Hodak soll mit seinen über 1,90 Metern die Achillesferse des Teams, die Defensive, stärken und bei Standardsituationen für Gefahr sorgen.
Auf der Abgangsseite sticht der bisherige spielende Trainer Serdjan Savic heraus. Der bosnische Ex-Profi bildete seit 2023 gemeinsam mit Forzano das Trainergespann, nun zieht es ihn zu seinem ehemaligen Coach Sascha Gavranovic nach Sielmingen. Forzano trägt in Harthausen nun die alleinige Hauptverantwortung. Zudem schmerze der Abgang von Außenverteidiger Hussein Atwi, berichtet Mack. „Das ist genau die Position, auf der wir häufig Probleme haben, deshalb tut es schon sehr weh“, sagt der Sportdirektor.
Dennoch ist er überzeugt vom vorhandenen Kader. „Platz eins bis vier muss mit der Mannschaft drin sein. Wenn wir wieder Fünfter werden, wären wir enttäuscht“, stellt Mack klar.
Eckdaten
Zugänge
Laurent Shkodra, Okan Duran (beide TSV Heumaden), Dino Dzakmic (Croatia Stuttgart), Eberima Kameth (SG Höllbach), Robin Lehnert, Noah Lehnert (beide eigene A-Jugend), Kai Buckenberger (eigene 2. Mannschaft), Philipp Hodak (Türkspor Stuttgart), Elias Jimmy Lawal (SV Fellbach), Milan Sasa Milic (VfB Neckarrems).
Abgänge
Serdjan Savic (TSV Sielmingen), Zeljko Babic (TSV Neckartailfingen), Enzo Parinello (FV 09 Nürtingen), Mert Arslan (Tunaspor Echterdingen), Hussein Atwi (Türkspor Nürtingen), Roberto Forzano, Julian Rueß (beide Karriereende).
Trainer
Michel Forzano (seit Oktober 2023); zuvor gemeinsam mit Serdjan Savic (nun spielender Co-Trainer beim TSV Sielmingen).
Saisonziel
Weiterentwicklung unserer jungen Mannschaft (Platzierung vergangene Saison: 5.).
Meistertipp
Catania Kirchheim, FV 08 Nürtingen, TSV Grafenberg.
Auftaktspiel
zuhause gegen SGM Höllbach (Sonntag, 24. August, 15.30 Uhr).