Bei den Veranstaltungen zum Schwanenplatz ist kein Platz frei geblieben. Foto: Steffen Honzera

Der Bezirksvorsteher von Stuttgart-Ost, Martin Körner, hat eine positive Bilanz für das Jahr 2012 für „seinen“ Stadtbezirk gezogen. Beim Thema Bürgerbeteiligung hat der Osten inzwischen eine Vorreiterrolle in der Landeshauptstadt. Dauerthemen wie die Schulentwicklung, Verkehrsberuhigung und die Villa Berg werden den Stadtbezirk auch 2013 beschäftigen.

S-Ost - Im Osten ist im vergangenen Jahr ganz schön was los gewesen. Der Bezirksvorsteher Martin Körner zieht eine positive Bilanz: „2012 war ein gutes Jahr für den Stadtbezirk. Der Stöckach ist als einziges neues Gebiet in Stuttgart in das Landesprogramm zur Städtebauförderung aufgenommen worden. Das Zeppelin-Gymnasium kann als einziges Stuttgarter Gymnasium neben einem achtjährigen Zug zum Abitur auch zwei neunjährige Züge anbieten. Bei der Bürgerbeteiligung hat der Bezirksbeirat gemeinsam mit vielen Bürgerinnen und Bürgern eine Vorreiterrolle in Stuttgart übernommen.“ Damit sind schon die wesentlichen Themenbereiche skizziert, die den Osten auch in diesem Jahr beschäftigen werden.

Bürgerbeteiligung

Bürgerbeteiligung

Martin Körner ist seit Ende 2009 ehrenamtlicher Bezirksvorsteher von Stuttgart-Ost. Er hatte sich von Anfang an vorgenommen, die Menschen, die im Stadtbezirk leben, stärker in die Weiterentwicklung des Ostens einzubeziehen. Dafür hatte er beispielsweise in den vergangenen beiden Jahren in einzelnen Stadtteilen wie Gaisburg und Gablenberg die Runden Tische wiederbelebt und von einzelnen Themen betroffene Anwohner, Berufs- oder Interessengruppen ganz gezielt zu den Sitzungen des Bezirksbeirats eingeladen.

Im vergangenen Jahr intensivierte Körner diese Art der Bürgerbeteiligung weiter. Im Januar und Februar veranstalteten er und der Bezirksbeirat gemeinsam mit dem Berger Bürgerverein etwa viel beachtete und außerordentlich gut besuchte Workshops zur Zukunft des Schwanenplatzes am Mineralbad Berg.

Andere Beteiligungsformen wurden und werden im Zusammenhang mit den bereits existierenden und angestrebten Sanierungsgebieten im Stadtbezirk erprobt und praktiziert. Bei der Umgestaltung der unteren Talstraße konnten die Anwohner mitsprechen, der Stöckachtreff war von Anfang an maßgeblich an der Entwicklung des und an den Diskussionen über das Sanierungsgebiet Stöckach beteiligt. Bei dem angestrebten Sanierungsgebiet Gablenberg gab es sogar als Pilotprojekt bereits vor dem Beginn der vorbereitenden Untersuchungen einen großen Bürgerinformationsabend. Dabei wurde erstmals auch eine Gruppe aus interessierten Anwohnern und Vertretern von Verbänden gebildet, die den Entwicklungsprozess für das Sanierungsgebiet von Anfang an begleitet.

Sanierungsgebiete

Sanierungsgebiete

Damit ist bereits der zweite große Themenkomplex umrissen, der den Stadtbezirk auch 2013 beschäftigen wird. Im Sanierungsgebiet „Stuttgart 24 – Ost“ hat es im vergangenen Jahr große Fortschritte gegeben. Die Erweiterung der Klingenbachanlage stadtauswärts gesehen rechts der unteren Talstraße zwischen Landhaus- und Einmündung Hornbergstraße wurde fertiggestellt. Bereits beschlossen ist die Umgestaltung der Talstraße in diesem Bereich. Die unansehnliche Gebäudeansammlung an der Ecke Tal-/Rotenbergstraße wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, die Talstraße selbst wird im Bereich der Einmündung Haußmannstraße platzähnlich gestaltet.

Im Sanierungsgebiet „Stuttgart 29 – Stöckach“ steht man noch ganz am Anfang. In diesem Jahr geht es zunächst darum, die ersten konkreten Maßnahmen zu erarbeiten. In Gablenberg wiederum warten die Beteiligten gespannt auf die Ergebnisse der vorbereitenden Untersuchungen, mit denen dann auch eine engere Eingrenzung des vorgesehenen Sanierungsgebietes einher gehen dürfte. Den Schwerpunkt soll dort die Gablenberger Hauptstraße bilden, die für Passanten attraktiver werden soll.

Schulen

Schulen

Für einige Schulen in Stuttgart-Ost – wie auch im ganzen Stadtgebiet – ist 2012 ein Jahr der Unsicherheit gewesen. Der Schulentwicklungsplan war immer wieder Diskussionsgegenstand, egal, ob im Bezirksbeirat oder beim Rundgang mit Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle. Das Zeppelin-Gymnasium hat als einziges Stuttgarter Gymnasium den Zuschlag für zwei neunjährige Abiturzüge zusätzlich zum achtjährigen Zug bekommen. Ein weiterer Höhepunkt im Schuljahr war die Einweihung der neuen, architektonisch bemerkenswerten Turnhalle auf dem Schulcampus Ostheim. Für 2013 hofft Bezirksvorsteher Martin Körner „auf gute Entscheidungen im Gemeinderat zur Zukunft der Schulen“, damit die Unsicherheit bei Eltern und Lehrern beendet wird.

Baustellen 2013

Baustellen 2013

In diesem Jahr wird es voraussichtlich einige wegweisende Entscheidungen und Weichenstellungen für den Stadtbezirk geben. So steht der Beschluss über die Zukunft des Schwanenplatzes an, der auch entscheidend für die Entwicklung des Mineralbads Berg ist. Die künftige Nutzung der Villa Berg steht weiterhin auf der Tagesordnung. Schon in Kürze dürfte sich entscheiden, ob die Villa wieder in den Besitz der Stadt kommt – und was dann mit ihr geschieht. Sehnsüchtig erwartet wird der Umbau des SSB-Depotgebäudes samt seines Umfeldes mitten im Stadtbezirk.

Für den Bezirksvorsteher steht außerdem weiter die Verkehrsberuhigung mit Tempo 40 auf den Vorbehaltsstraßen in Stuttgart-Ost ganz oben auf der Liste der Ziele – ebenso wie die Finanzierung der Begleitmaßnahmen zum Rosensteintunnel.