Die Scillamännle wecken die Fasnet-Geister. Foto: Scillamännle

Tagsüber zur Hochzeitsmesse, nachts zur Mitmach-Kunst? Stuttgart wagt es – und weckt an diesem Wochenende zudem die Fasnet-Geister.

Das neue Jahr beginnt mit Staunen: Hier sind die Tipps für ein Entdecker-Wochenende.

 

Neue Töne: Friedrich im Werkstatthaus

Das Wort „Newcomer“ birgt viele Gefahren. Da ist es gut, dass der Stuttgarter Musiker und Sänger Friedrich seinem Spotify-Erfolg „Lieben und Zerstören“ einiges mehr folgen lässt. „Mia“ zum Beispiel, ein Lied, dessen Sound wohl in die größten Hallen passt. Friedrich aber spielt an diesem Freitag, 10. Januar, im Werkstatthaus Ost (Gerokstraße 7). Und spätestens wenn es heißt: „Eintritt frei“, fallen alle Ausreden weg, nicht dabei gewesen zu sein. Beginn ist um 20 Uhr.

Wachbleiben als Kunst

Der besondere Freitagabend? Geht um 22 Uhr in den Wagenhallen am Nordbahnhof (Innerer Nordbahnhof 1) weiter. Das Theater/Performance-Kollektiv O-Team bittet im Projektraum Kunstverein Wagenhalle zu ihrer Gesamtszenerie „Nachtstück“. Elf gemeinsame Stunden hat das O-Team angesetzt – und Elemente des Objekttheaters fehlen so wenig wie die Schleifen der Neuen Musik und die Idee der bespielten Kunstinstallation. Zum Finale am Samstagmorgen gibt es ein gemeinsames Frühstück.

Scillamännle wecken das Greadeffele

Was ist an der Fasnet authentisch? Auf jeden Fall das Aufwecken des Greadeffele (einst ein geheimnisvolles Burgfräulein, heute eine Fasnet-Freude) in der Burg in Stuttgart-Hofen (Kelterplatz Hofen, Pfadäckerstraße 1–3) an diesem Freitag, 10. Januar, um 18 Uhr. Und was die Hofener Scillamännle organisieren, kommt ohne Scillamusik nicht aus. Wuchtiger kann ein Musikerlebnis kaum sein.

„Trau dich!“ in der Liederhalle

Heiraten bleibt nicht nur ein Thema, sondern zuvorderst ein viele Millionen Euro bewegender Markt der Sehnsüchte. Fester Teil des Ganzen sind die Hochzeitsmessen. An diesem Samstag und Sonntag, 11. und 12. Januar, erschallt im Kongresszentrum Liederhalle in Stuttgart-Mitte jeweils von 10 bis 17 Uhr wieder der Ruf „Trau dich!“ und lockt zum Run auf Hochzeitsaccessoires, Braut- und Bräutigammode und vieles Schöne und Wichtige mehr – Trauringe inklusive.

Mit der Laterne ins Lapidarium

Schöner kann es für Groß und Klein kaum sein: mit der Laterne durch das zur Märchen- und Mythenarena avancierende Lapidarium (Mörikestraße 24/1) im Stuttgarter Süden und vorbei an Skulpturen, die von alten und von allen Zeiten erzählen. Das geht am Samstag, 11. Januar. Beginn im Lapidarium ist 17.30 Uhr. Und wer von St. Martin keine Laterne mehr hat – es gibt vor Ort sogar welche auszuleihen. Wer nach einem echten Kinderabenteuer mit Erzählpotenzial sucht – diese Laternenführung bietet es.

Premiere auf dem Theaterschiff

Stuttgart bietet eine wunderbare Vielfalt an Theatererlebnissen. Und auch wenn es mit der Stadt am Fluss weiter nicht recht klappen will, das Theaterschiff liegt in Bad Cannstatt (Am Mühlgrün) vor Anker. An diesem Freitag, 10. Januar (20 Uhr), ist wieder Premiere an Bord: Zu erleben ist die Komödie „Weinprobe für Anfänger“ um den leicht aus der Bahn geratenen Weinhändler Jacques, den Kleinkriminellen Steve und die scheinbar allen Realitäten entrückte Hortense. Auch am Samstag, 11. Januar, beginnt das Spiel um 20 Uhr, an diesem Sonntag, 12. Januar, geht es bereits um 18 Uhr los.