Gegen den SC Paderborn erreichte der SV Sandhausen die zweite Runde im DFB-Pokal. In der Liga empfängt man nun den VfB Stuttgart. Foto: dpa

An diesem Freitag trifft der VfB Stuttgart auswärts auf den SV Sandhausen. In unserer Gegnerinterview-Serie sprechen wir mit Blogger Stefan Schwöbel.

Sandhausen - So ein Spiel hat es in der Geschichte des SV Sandhausen wohl noch nicht gegeben: Der VfB Stuttgart kommt zu Besuch, eine Rekordkulisse wird diese Begegnung umrahmen, schon jetzt sind über 12000 Karten verkauft. Nur 113 Kilometer trennen die beiden Vereine, Derby-Charakter hat die Partie aber nicht wirklich. In unserer Gegnerinterview-Serie sprechen wir mit Sandhausen-Blogger Stefan Schwöbel (42).

Herr Schwöbel, an diesem Freitag empfängt der SV Sandhausen den VfB Stuttgart vor einer Rekordkulisse. Noch nie in der Vereinshistorie hat der SVS zu Hause vor so vielen Menschen gespielt. Wie ist die Stimmung im Fanlager?

Die Stimmung ist gut! Wir freuen uns alle auf das Spiel und das volle Stadion, auch wenn am Ende vielleicht mehr Stuttgarter als Sandhäuser im Stadion sein werden. Aber das hatten wir auch schon in der Vergangenheit, etwa gegen den KSC oder Kaiserslautern. Wir haben die Spiele trotzdem gewonnen. (lacht)

Wie wird der VfB Stuttgart wahrgenommen?

Der VfB hat einige schwierige Jahre hinter sich. Der Abstieg wäre ja auch schon einige Zeit früher möglich gewesen. Ich denke, der Abstieg kann für den VfB vielleicht ganz gut sein, um sich nun neu aufzustellen. Das Umfeld passt und die Portokasse scheint aktuell auch noch etwas gefüllt, was einen vernünftigen Zweitligakader mit sich bringen wird. Der Aufstieg wird nicht ohne den VfB entschieden. Auch wenn es durchaus zwischendurch etwas holprig sein kann.

Es ist das erste Pflichtspiel der beiden Mannschaften gegeneinander in einer Liga. Das bisher einzige Aufeinandertreffen datiert vom 27. August 1995…

Ja, ich war beim legendären Pokalerfolg im Stadion. Es war damals ein tolles Spiel und die frühe rote Karte für VfB-Kapitän Frank Verlaat hat uns damals natürlich etwas geholfen. Aber der SVS kam nach Rückstand immer wieder zurück und hat eine kämpferisch überragende Leistung gezeigt. Das Elfmeterschießen bei strömenden Regen war dann natürlich auch Glückssache, aber an dem Tag hatte sich Sandhausen das Glück auch erarbeitet. Nach dem letzten Elfmeter sind wir dann alle auf den Platz gerannt und haben mit den Spielern im Regen gefeiert. Ein unvergessliches Spiel, für den Verein und für mich. Für das Spiel am Freitag sollten unsere Spieler den Einsatz und Kampfgeist der Mannschaft von damals mitnehmen. Dann kann das auch gegen den heutigen VfB etwas werden.

Was hat sich bei SVS in der Sommerpause getan?

Nachdem unser alter Trainer Alois Schwartz einen Tag vor Trainingsauftakt zum Club nach Nürnberg gewechselt ist, wurde kurzfristig Kenan Kocac von Waldhof Mannheim verpflichtet. Ferner stehen zwölf Abgängen acht Neuzugänge gegenüber. Mit Bouhaddouz und Hübner haben zwei Stammspieler den Verein verlassen. Dafür wurden mit Gordon (KSC), Kosecki (Legia Warschau), Sukuta-Pasu (Cottbus) und Karl (Kaiserslautern) aber guter und erfahrener Ersatz geholt. Einige vielversprechende Talente kamen ebenfalls dazu.

Voller Fokus auf den Klassenerhalt

Mit welcher Zielsetzung geht der Club in die Runde?

Für uns gibt es nur ein Ziel und das ist der Klassenerhalt. Jedes Jahr zweite Liga für den SV Sandhausen ist etwas Besonderes. Nach dem guten Saisonstart in der vergangenen Saison wurden bei manchen zwar Erwartungen geweckt, aber ich glaube es ist vermessen in unserer Situation mehr zu erwarten. Die meisten bei uns rechnen am Ende der Saison mit einem Platz zwischen 10 und 15. Und wenn es der 15. Platz wird ist es auch ein Erfolg, denn der reicht zum Klassenerhalt.

Was macht den Verein aus?

Wir sind ein Dorfverein und stehen dazu. Wir haben keine all zu große Fanbasis, aber von Jahr zu Jahr kommen immer mehr Leute ins Hardtwaldstadion. In Sandhausen geht alles noch etwas ruhiger und beschaulicher zu und hier trinkt man vor und nach den Spielen auch mit gegnerischen Fans gerne noch ein Bier. Es macht Spaß in der zweiten Liga gegen Vereine wie St. Pauli, Kaiserslautern, Karlsruhe, Düsseldorf oder nun auch den VfB Stuttgart zu spielen. Wir sind und bleiben so etwas wie ein Underdog, das kleine gallische Dorf, der Ligazwerg. Und wenn wir dann ab und an die „Großen“ ärgern, macht das richtig Spaß.

Ihre Top 3 am Ende der Runde?

VfB Stuttgart, Eintracht Braunschweig, FC St. Pauli

Welche drei Vereine müssen runter?

Würzburg, Bielefeld und vermutlich ein Team, das momentan noch gar nicht damit rechnet ( Sandhausen aber nicht!)

Abschließend: Ihr Tipp für das Spiel?

Ich denke wir werden hinten recht gut verteidigen und vorne ein glückliches Ding zum 1:1-Ausgleich rein drücken.

Zur Person:

Stefan Schwöbel ist Projektleiter in einem Softwareunternehmen. Er twittert unter @cdsandhausen, sein Fanclub ist auch auf Facebook und unter www.carpediemsandhausen.de im Netz aktiv.

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