Die meisten Stuttgarter fahren auf einen Golf ab. Foto: Volkswagen AG

Auch wenn die Zulassungszahlen bei Selbstzündern zurückgehen: Nach wie vor legen die Stuttgarter Wert auf einen eigenen Wagen. Am liebsten fahren sie Golf – oder einen Mercedes.

Stuttgart - Kann man künftig mit einem Auto mit Dieselmotor überhaupt noch in die Stadt fahren? Etliche Stuttgart haben die Frage bereits für sich beantwortet – und sind auf Fahrzeuge mit Benzinmotoren umgestiegen. Zwar sind die Zulassungszahlen beim Diesel nicht eingebrochen, aber anders als in den Jahren zuvor rückläufig. Das belegen die jüngsten Erhebungen des Statistischen Amts der Landeshauptstadt Stuttgart.

Von 50,3 runter auf 37,9 Prozent

Während der Anteil von Dieselautos in Stuttgart im Jahr 2016 bei 36,1 Prozent lag (107 564 Fahrzeuge), rutschte dieser im Folgejahr auf 34 Prozent (102 424 Fahrzeuge) ab. Noch deutlicher wird der Abwärtstrend, wenn man sich die Neuzulassungen in der Stadt anschaut. Den bisherigen Höhepunkt markierte dabei das Jahr 2014, in dem mit 50,3 Prozent erstmals die Dieselzulassungen die der Benziner überflügelte. Im Jahr 2017 lag der Anteil von Neuzulassungen beim Diesel nur noch bei 37,9 Prozent.

Immer mehr Autos auf Stuttgarts Straßen

Wiewohl bei Feinstaubdiskussionen das Automobil gern an erster Stelle genannt wird, bedeutet dies keinesfalls, dass sich die Stuttgarter vom heiligen Blechle abwenden. Ende des Jahres 2017 waren hierzulande 300 836 Personenkraftwagen zugelassen, 3300 Fahrzeuge (plus 1,1 Prozent) mehr als im Vorjahr. „Gegenüber den beiden Vorjahren, als der Bestand um jeweils mehr als 4000 Pkw anstieg, bedeutet das einen Rückgang der Dynamik“, sagt Thomas Schwarz, der Leiter des Statistischen Amts der Landeshauptstadt. „Jedoch ist der seit 2009 anhaltende Trend des Anstiegs der Pkw-Zahlen in Stuttgart nach wie vor unverändert festzustellen.“

Die Stadt ist ein gutes Terrain für Geländewagen

Hält man Ausschau nach den Krisengewinnlern der Umweltdebatte, landet man schnell bei Fahrzeugen mit Hybrid- und Elektroantrieb. Die Neuzulassungen von E-Mobilen haben sich von 2016 bis 2017 verdoppelt. Beim Blick auf die absoluten Zahlen hält sich die Euphorie aber in Grenzen. Gerade mal 480 Elektroautos wurden 2017 in Stuttgart neu zugelassen. Insgesamt rollten im vergangenen Jahr 1173 E-Fahrzeuge mit S-Kennzeichen auf Stuttgarts Straßen. Trotz Ökodebatte erfreut sich eine Fahrzeugklasse großer Beliebtheit, die nicht gerade für schwäbische Bescheidenheit steht: Bei jedem fünften 2017 neu zugelassenen Wagen handelte es sich um einen SUV oder einen Geländewagen.

Kein Grund zur Trauerbeflaggung

Mag der Trend auch weg vom Diesel gehen, was die Wahl des Fahrzeugs angeht, bleiben sich die Stuttgarter treu. Das beliebteste Modell im Jahr 2017 war nach wie vor der Golf (rund 25 000 Zulassungen), mit deutlichem Abstand folgt die C-Klasse von Mercedes (15 716 Zulassungen). Dies ist aber noch kein Grund, in Untertürkheim Trauerbeflaggung zu hissen: Als Marke ist Mercedes mit einen Anteil von 22,7 Prozent nach wie vor die Nummer eins in der Stadt.

Wer gehofft hat, dass es auf Stuttgarts Straßen künftig bunter zugeht, den mögen die Erhebungen der Statistiker wenig erheitern: Die Lieblingsfarben bei Personenkraftwagen sind Grau/Silber und Schwarz.