Um das Dulkhäusle an der Römerstraße ranken sich wahre und übertriebene Geschichten, weiß Ralf Morsch von „Wir vom Berg“. Foto: Robin Rudel

Es war ein Sehnsuchtsort für einen, der sich nach Ruhe sehnte. Eine Hütte am Rande Schurwalds auf dem Esslinger Berg war Albert Dulks Rückzugsort. Dem Literaten und Politiker wurden viele Etiketten verpasst. Doch Albert Dulk war einfach nur Albert Dulk.

Der Gegensatz ist riesig. Auf dem Bild an den Schautafeln vor seiner ehemaligen Wohnhütte ist ein feurig-jugendlicher Lebemann, ein Bonvivant, ein Herzensbrecher mit charmantem Schnurrbart, langen Haaren und verträumten Blick dargestellt. Der Bronzekopf an der Stirnseite des Häuschens zeigt dagegen einen weisen, alten Mann mit wallendem Haar und entrückter Miene im Stile griechischer Denker. Der Kontrast beider Darstellungen ist groß – doch er passt haargenau. Denn Albert Friedrich Benno Dulk war ein Mann der Extreme – im Denken, im Lieben, im Leben. Die Hütte an der Römerstraße zwischen Wiflingshausen und Liebersbronn auf dem Esslinger Berg ist laut Schautafeln die „einzige Gedenkstätte für den Politiker und Literaten“.