Vom Scheitel bis zur Sohle misst er gerade mal 1,52 Meter, doch in Hollywood ist er ein ganz Großer. Der Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent Danny DeVito feiert am 17. November seinen 70. Geburtstag. Foto: dpa

Klein, dick und glatzköpfig: Nicht das Bild eines Hollywood-Stars. Doch Danny DeVito räumt mit Stereotypen auf. Mit 70 Jahren fühlt sich das Multitalent jung genug, um es den Boys von One Direction zu zeigen.

Los Angeles - Eine radikale Verjüngungskur für Danny DeVito: Kurz vor seinem 70. Geburtstag hopst der nur 1,52 Meter große Hollywoodstar mit der Teenieschwarm-Gruppe One Direction herum. Die Jungs der britischen Boygroup sind Anfang 20, er reicht ihnen gerade mal bis zur Brust. DeVito hat in dem Video zu ihrem neuen Song „Steal My Girl“ eine schillernde Rolle. Er mimt einen überheblichen Regisseur, der den Popstars in der Wüste zeigt, wie man ein Musikvideo dreht. Am Ende tanzt DeVito mit Sumokämpfern, exotischen Tieren und den One-Direction-Boys wild umher.

Und damit nicht genug. Auf seiner Twitter-Seite postete DeVito im Oktober auch noch ein Foto von seinem nackten Fuß, umringt von den fünf One-Direction-Stars, die mit dem Finger auf den Fuß zeigen. „Troll-Fuß mit all den Jungs“, witzelte der Regisseur und Schauspieler bei dem Kurznachrichtendienst. Hollywoods kleiner Großer, der am Montag (17. November) 70 Jahre alt wird, hat einen schrägen Humor. Seit Jahren hinterlässt er Fußstapfen im Internet. Unter dem Titel „Troll Foot“ postet er regelmäßig Fotos von seinem nackten Fuß, vor der Berliner Mauer, am Empire State Building oder mit einer leckenden Katze.

Bei einer Größe von 1,52 Meter konnte DeVito von einer Hollywoodkarriere anfangs nur träumen. Der 1944 in New Jersey geborene Italo-Amerikaner kam auf Umwegen - über den Friseursalon seiner Schwester - zum Film. Er nahm Maskenbildnerkurse, dann Schauspielunterricht und brachte es zum Multitalent. Er machte als Schauspieler („Zwillinge“), Regisseur („Der Rosenkrieg“) und Produzent („Pulp Fiction“) Karriere.

Sein Studienfreund Michael Douglas holte ihn 1975 für das Drama „Einer flog über das Kuckucksnest“ von New York nach Hollywood. Danach kam DeVito mit der TV-Serie „Taxi“ in der Rolle des griesgrämigen Chefs eines Taxiunternehmens groß heraus. Mit Douglas und Kathleen Turner drehte er den Abenteuerstreifen „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ (1984). Barry Levinson holte ihn in „Tin Men“ als Vertreter für Aluminium-Fassaden vor die Kamera. In den Komödien „Zwillinge“ und „Junior“ nahm er es mit Arnold Schwarzenegger auf. Tim Burton setzte DeVito in „Batmans Rückkehr“ als Pinguin-Bösewicht ein. Mit John Travolta spielte er in dem Kultstreifen „Schnappt Shorty“.

"Der Rosenkrieg" machte DeVito zum Großverdiener

DeVitos erster Regieversuch war die skurrile Komödie „Schmeiß die Mama aus dem Zug“ (1987). Die Scheidungs-Satire „Der Rosenkrieg“ machte den Regisseur zum Großverdiener. Als Produzent von „Pulp Fiction“ und „Erin Brokovich“ landete er mit seiner Produktionsfirma Jersey Films weitere Hits. „Erin Brokovich“ brachte ihm auch eine Oscar-Nominierung für den besten Film ein.

Mit dem Animationsfilm „Der Lorax“ outete sich DeVito vor zwei Jahren als Sprachenwunder. Er vertonte die Titelfigur nicht nur in Englisch, sondern auch in Deutsch, Italienisch, Spanisch und Russisch. „Ich fand es cool, der Erste zu sein, der sowas macht“, verriet er damals der Nachrichtenagentur dpa bei einem Besuch in Berlin.

Schon zu Studienzeiten lernte er seine Frau, die Schauspielerin Rhea Perlman, kennen. Nach 30 Jahren Ehe mit drei erwachsenen Kindern und gemeinsamen Filmauftritten verkündete das Paar vor zwei Jahren seine Trennung. Doch wenig später sagte DeVito, sie würden an einer Versöhnung arbeiten. Ende Oktober strahlten sie gemeinsam in die Kamera. Anlass war die Premiere des Films „The Better Angels“ in Los Angeles, der von ihrem Sohn Jake produziert wurde.