Der Milliardär Daniel Kretinsky sichert sich immer mehr Anteile von Metro. Foto: Ina Fassbender/dpa

Die Düsseldorfer Großhandelskette Metro geht nach und nach in den Besitz des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky über. Inzwischen hat sich sein Unternehmen über Aktienkäufe und Kaufoptionen den Zugriff auf mehr als 30 Prozent der Anteile gesichert.

Grünwald/Düsseldorf - Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky hat einen weiteren Schritt zur Übernahme der Kontrolle bei der Düsseldorfer Großhandelskette Metro gemacht. Kretinsky habe die ihm bereits im September eingeräumte Möglichkeit zur Übernahme eines weiteren Metro-Aktienpaktes aus dem Besitz von Ceconomy genutzt, teilte der Elektronikhändler Ceconomy am Montag mit. Der Vollzug der Transaktion werde bereits für die kommenden Tage erwartet.

Der früher zum Metro-Imperium gehörende Elektronikhändler hatte nach der Aufspaltung des Handelsriesen rund 10 Prozent der Metro-Anteile gehalten. Bereits im September vergangenen Jahres hatte er jedoch 3,6 Prozent der Metro-Anteile an Kretinskys Unternehmen EP Global Commerce verkauft. Nun sicherte sich der Tscheche weitere 5,4 Prozent der Metro-Aktien. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Eine Beteiligung von rund einem Prozent an der Metro muss die Ceconomy aus steuerlichen Gründen noch bis Herbst 2023 halten.

Im August 2018 war der Milliardär bei Metro mit einem Anteil von 7,3 Prozent eingestiegen. Inzwischen hat sich EP über Aktienkäufe und Kaufoptionen bereits den Zugriff auf mehr als 30 Prozent der Anteile gesichert. Am Freitagabend unterbreitete Kretinsky den Metro-Aktionären dann ein Übernahmeangebot. EP bietet für die Stammaktien der Metro AG 16 Euro und für die Vorzugsaktien 13,80 Euro. Das Angebot lag damit nur geringfügig über dem letzten Börsenkurs am Freitag. Der Metro-Konzern sprach am Sonntag von einer erheblichen Unterbewertung und riet seinen Aktionären zunächst von einem Verkauf ihrer Anteilsscheine ab.