Daimler erwartet 2013 aus dem laufenden Geschäft einen operativen Gewinn von 7,5 Milliarden Euro. Foto: dpa

Daimler erwartet 2013 aus dem laufenden Geschäft einen operativen Gewinn von 7,5 Milliarden Euro. Die Schwaben hatten mit einem schwachen Jahresbeginn zu kämpfen, zuletzt aber wieder bessere Zahlen verkündet.

Stuttgart - Trendwende bei Daimler: Der Autobauer profitiert von seinem laufenden Sparprogramm und zahlreichen neuen Modellen. Für die Zukunft sehen sich die Schwaben daher auf Erfolgskurs. Wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Stuttgart mitteilte, gelang ihm im dritten Quartal ein Gewinnsprung von satten 53 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 30,1 Milliarden Euro. Zum Jahresstart hatte Daimler noch Rückschläge hinnehmen und eine Gewinnwarnung herausgeben müssen.

Grund für das jüngste Ergebnis ist den Angaben zufolge neben der guten Absatzentwicklung auch die zunehmende Wirkung der eingeleiteten Effizienzprogramme. Der Konzern will bis Ende 2014 insgesamt rund vier Milliarden Euro einsparen.

Effizienzprogramme wirken sich aus

„Man sieht eindeutig, dass sich die Effizienzprogramme positiv auswirken“, sagte Finanzvorstand Bodo Uebber. Allein in der wichtigen Autosparte seien bereits 70 Prozent des für 2013 geplanten Wertes erreicht. Eine konkrete Summe nannte der Konzern nicht. Das Unternehmen hatte vor einem Jahr nach einer Gewinnwarnung angekündigt, in allen Sparten den Rotstift anzusetzen.

Mit den guten Zahlen im Rücken traut sich der Autobauer nun auch eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr zu. Daimler erwartet 2013 ein operatives Ergebnis ohne Sondereffekte - wie etwa dem Verkauf der Anteile am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS - von 7,5 Milliarden Euro. Den Vorjahreswert von 8,1 Milliarden Euro erreichen die Schwaben damit allerdings wie bereits angekündigt nicht.

In den Folgejahren soll sich das Ergebnis den Angaben zufolge aber weiter verbessern. Die Stuttgarter hatten 2013 mit einem schwachen Auftakt zu kämpfen. Im dritten Quartal konnte Daimler nun jedoch in allen Fahrzeugsparten ein Ergebnisplus verbuchen.

„Daimler ist wieder in der Spur“, kommentierte der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen die jüngsten Zahlen. Bei der aktuellen Jahresprognose hat Daimler seiner Einschätzung nach „noch Luft nach oben“ gelassen: „Ich würde vermuten, dass das eher das untere Band ist, was man da angibt.“

Börse reagiert positiv

Auch an der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen: Daimler-Aktien legten an der Dax-Spitze zeitweise um fast 3,5 Prozent auf mehr als 60 Euro zu. Damit stiegen sie auf den höchsten Wert seit 2008.

Zuletzt hatten Daimler auch Aufholprobleme auf dem wichtigen Wachstumsmarkt China zu schaffen gemacht. Mit der aktuellen Entwicklung in dem Riesenreich sei man aber „sehr zufrieden“, betonte Uebber. Im dritten Quartal hatte Daimler in China beim Absatz einen starken Sprung um 38 Prozent auf 64 808 verkaufte Autos geschafft. In der gesamten Autosparte war der Absatz um 14 Prozent auf 395.400 Fahrzeuge gestiegen.

Der endgültige Einstieg beim chinesischen Partner BAIC Ende des Jahres soll die Stuttgarter in dem Land weiter nach vorne bringen. Zusätzlichen Schub erhofft sich Daimler dabei von seinem Flaggschiff S-Klasse, das in China in diesem Herbst auf den Markt gekommen ist.

„Mercedes-Benz-Pkw profitiert von einer deutlich jüngeren und erweiterten Modellpalette“, erklärte Uebber. Weitere Modelle wie die C-Klasse und der kompakte Geländewagen GLA stehen für 2014 in den Startlöchern. Bei der Profitabilität dürfte Daimler zunächst aber weiter hinter seinen Oberklasse-Rivalen BMW und Audi liegen. Denn die neuen Kompakten der A- oder B-Klasse liefern zwar gute Absatzzahlen, bringen aber deutlich weniger Gewinn als die Luxusmodelle.

Die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars kam zwischen Anfang Juli und Ende September auf eine Rendite von 7,3 Prozent. Das war zwar deutlich besser als die 6,4 Prozent vor einem Jahr - BMW und Audi hatten zuletzt aber bei etwa 10 Prozent gelegen.