Der dänische Kronprinz Frederik ist im Volk populär. Foto: dpa

Der dänische Kronprinz Frederik ist im Volk populär. Auch, weil er in seiner Jugend offen rebelliert hat. Am Samstag feiert er seinen 50. Geburtstag mit einem Gala-Bankett auf Schloss Christiansborg.

Kopenhagen - Mit zehn Jahren merkte Frederik, dass er nicht so war wie alle anderen Jungs im Königreich Dänemark, zumindest erzählt es so sein Biograf. Da soll ihm das Grafenpaar Karin und Hans Schack bei einem Osterfrühstück eröffnet haben, dass er das prachtvolle Schloss Schackenborg erben werde. „Was ist mit mir? Was bekomme ich?“, fragte er da angeblich staunend. „Jaja, du wirst eines Tages auch das ganze Land erben“, ergänzte seine Mutter Königin Margrethe.

Am Samstag wird der Kronprinz 50 und ist bestens auf seine Rolle als künftiger König von Dänemark vorbereitet. Eine engmaschige Ausbildung während seiner Kindheit, Jugend und Erwachsenenzeit, in der er die Mutter häufig bei offiziellen Anlässen vertreten hat, haben ihn auf diese Rolle vorbereitet.

Der Kronprinz ließ sich einen Hai aufs Bein tätowieren

Doch einfach war der Weg nicht. Lange haderte der gutaussehende Frederik mit der ihm auferlegten Rolle – zumindest mit ihren Pflichten. „Ich will nicht König werden“, soll der kleine Kronprinz geklagt haben, als Kindermädchen Else Pedersen ihn weinend in seinem Versteck auf dem geräumigen Schlossdachboden aufstöberte, um ihn königlichen Pflichten zuzuführen.

Sein Sinn für Revolte äußerte sich auch anderweitig. Bei seiner selbstgewählten, nicht ungefährlichen Ausbildung zum Kampfschwimmer bei der dänischen Marine, die ihm den Spitznamen „Pingo“ einbrachte, ließ er sich einen Hai aufs Bein tätowieren. Seine kronprinzlichen „Herausforderungen“ bestünden vor allem aus ausgedehnten Ferienreisen, dem Rekrutieren von Freundinnen aus der Modelbranche, Sportereignissen und der Anreicherung seiner Sportwagensammlung, unkte damals die Zeitung „Ekstra Bladet“.

Frederik kritisierte seine Eltern öffentlich als lieblos

Trotz des schönen Lebens, das seine Eltern ihm ermöglichten, bezeichnete er seine Mutter und den kürzlich verstorbenen, strengen Vater Prinz Henrik öffentlich als lieblose Eltern. „Meine Mutter hat meine Erziehung Kindermädchen überlassen. Ich hatte mit meinen Eltern eigentlich nicht viel zu tun, bis ich 21 war. Als ich klein war, wurde ich ihnen vorgeführt, und zwar gewaschen, ehe man mich ins Bett legte“, verriet er.

Tatsächlich hatte sein französischer Vater einmal gesagt: „Kinder sind wie Hunde und Pferde. Man muss sie dressieren.“ In der 2017 erschienen Kronprinzenbiografie „Unter Balken“ tritt der Thronfolger versöhnlicher auf, als ob er nach langem Suchen seinen Platz im Leben gefunden hat.

Heute ist das Lebensfreude ausstrahlende Kronprinzenpaar sehr beliebt im Königreich

Wesentlich beigetragen zum Ende seines Lotterlebens hat seine späte Vermählung mit der PR-Managerin Mary Donaldson (46) aus Australien. Sie hat Frederiks Ruf seit der Hochzeit 2004 positiv beeinflusst. Auch in der Rolle des Vaters für die vier Kinder Christian (12), Isabella (11) und den sieben Jahre alten Zwillingen Josefine und Vincent geht er völlig auf. Er wolle seinen Kindern eine andere Kindheit als die selbsterlebte bieten, hat er einmal gesagt.

Heute ist das Lebensfreude ausstrahlende Kronprinzenpaar sehr beliebt im Königreich. Seine innere Unruhe aus früheren Jahren hat der topfitte Adelsspross in Ausdauersport und das wilde Toben mit seinen Kindern kanalisiert. Bei letzterem hat er sich schon unterschiedliche Knochenbrüche zugezogen.

Zu den bereits am Montag begonnenen Geburtstagsfeierlichkeiten nahm der Kronprinz an fünf Volksläufen teil. 70 000 Untertanen nutzen die Chance, bei den „Royal Runs“ mit dem zukünftigen Dänenkönig zu schwitzen. Am Samstag steigt die große Geburtstagsparty in Kopenhagen im Schloss Christiansborg mit geladenen Gästen aus dem In- und Ausland. Zum 50. hat Frederik eine Liste mit den 160 wichtigsten Liedern seines bisherigen Lebens zusammengestellt. Darunter findet sich das Anti-Königshaus-Punk-Lied „God Save The Queen“ von den Sex Pistols.