Die Straße Im Elsental wird immer wieder zur Stolperfalle. Foto: Privat

Die marode Straße Im Elsental bleibt im Dachswald Gesprächsthema. Ein Brief löst beim Bürgerverein Dachswald nun neuen Unmut aus.

Dachswald - Das Antwortschreiben des Technikbürgermeisters Dirk Thürnau ist gar nicht nach dem Geschmack von Sigrid Beckmann. „Das ist sehr frustrierend und so nicht in Ordnung“, sagt die Vorsitzende des Bürgervereins Dachswald. Der Bürgermeister sei weder auf die fehlende Sicherheit für Fußgänger noch auf die Bitte nach einem Vororttermin eingegangen. „Das ist enttäuschend“, sagt Beckmann.

Schon seit Jahren setzt sich der Bürgerverein dafür ein, dass die Straße Im Elsental, die Dachswald mit Kaltental verbindet, saniert wird. Beckmann und ihre Mitstreiter haben mehr als einmal auf den maroden Gehweg und die kaputte Straße hingewiesen. Als im November eine 19-jährige Radfahrerin ins Krankenhaus musste, weil sie in ein Schlagloch gefahren war und stürzte, sprach Beckmann von einem „klaren Versäumnis der Stadt“. Als kurz danach der Asphalt wieder Löcher aufwies, platzte ihr endgültig der Kragen. „Das ist doch lebensgefährlich“, sagt sie und hat die Schäden auch gleich dokumentiert. Das Bild zeigt einen Drahtesel, dessen Vorderrad einige Zentimeter im Schlagloch verschwindet. „In den Abendstunden konnte man es gar nicht erkennen“, sagt Beckmann.

Das Loch im Boden war schnell repariert, der Ärger darüber ist bei den Mitgliedern des Bürgervereins noch längst nicht verraucht. Ihrem Unmut Luft machte Beckmann Mitte Dezember in einem Brief an die zuständigen Bürgermeister Dirk Thürnau und Martin Schairer. „Der Forstweg Im Elsental ist als Vorbehaltsstraße denkbar ungeeignet und seit Jahren durch den unerwünschten Durchgangsverkehr in einem unsicheren Zustand insbesondere für Fußgänger“, heißt es in dem Schreiben.

Nüchterner Antwortbrief

Ein besonderer Dorn im Auge ist Beckmann dabei nicht nur die Straße, die ihren Namen nur noch bedingt verdient, sondern auch der Gehweg. Schließlich ist das Trottoir die Verbindung zur Jugendfarm Elsental. Doch viele Eltern fahren ihre Kinder lieber dorthin, weil ihnen der schmale Gehweg ganz und gar nicht geheuer ist. „Es kann wohl nicht angehen, dass die Kinder in den Grundschulen aufgefordert werden, zu Fuß zu kommen und in der Freizeit auf das elterliche Fahrzeug als Sicherheitspanzer angewiesen sind“, schrieb daher Beckmann. Ein Satz, der auch den beiden Bürgermeistern in den Ohren klingeln sollte. Doch Thürnau, der auch stellvertretend für seinen Kollegen Schairer Stellung genommen hat, hat auf den Hilferuf aus Dachswald aber eher mit einem Antwortbrief reagiert, der das Attribut nüchtern und unverbindlich verdient. Zwar gibt er den Mitgliedern des Bürgervereins recht, dass die Straße sicher verbesserungswürdig ist und für 2012 weitere Unterhaltungsmaßnahmen vorgesehen sind. Zugleich weist er aber auch darauf hin, dass die „Haushaltsmittel sehr begrenzt sind, so dass wir nur einen Teil der Straße erneuern können“.

Dass noch in diesem Jahr etwas passieren wird, ist nicht neu. Sebastian Lübbe, Leiter des Baubezirks Mitte, hatte dies schon zuvor bekannt gegeben. Ein größerer Abschnitt soll im Frühjahr saniert werden. Dass dringender Handlungsbedarf besteht, ist für den Tiefbauamtsmitarbeiter klar. Was eine Sanierung betrifft, steht die Straße im Bezirk ganz oben auf der Prioritätenliste. Beckmann hat aber genug von der Flickschusterei. Sie will nun endlich Taten sehen, zumal auch das Grollen der Bürger über die marode Straße immer lauter wird. Mancher lässt mittlerweile sein Rad sogar lieber stehen. „Sie haben Angst, die Straße runter zu fahren“, sagt Beckmann. Sie hat beobachtet, dass sich schon wieder die nächsten Schlaglöcher bilden – in unmittelbarer Nähe der jüngst mit Kaltasphalt reparierten Flächen.

Stadträtin will Bürgermeister überzeugen

Unterstützen will den Bürgerverein die Grünen-Stadträtin Anna Deparnay-Grunenberg, die im Dachswald wohnt und schon im Jahr 2010 bei einem von Beckmann organisierten Vororttermin mit der Presse einen breiteren Gehweg und einen Schutzstreifen gefordert hat. Ihre Worte verhallten freilich ungehört. Nun will sich Deparnay-Grunenberg darum bemühen, dass sich die beiden Bürgermeister ein Bild vor Ort machen: „Es haben sich im Dachswald ein paar Themen angesammelt“, sagt die Grünen-Stadträtin, die auch in Sachen Schutzstreifen beim städtischen Radbeauftragten vorstellig geworden ist.