Christopher Street Day Sommerfest am Berger Festplatz Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Auf dem Berger Festplatz in Stuttgart-Ost findet das Christopher Street Day Sommerfest statt – ein launiges Fest mit ernsten Absichten. Im Anschluss beginnen die CSD-Kulturtage.

Stuttgart - Sie singen von ziehenden Vögeln oder der Unendlichkeit nach dem verbretterten Ende der Welt, die in jedem steckt: Die Pop-Punk-Band Heile & Kaputt eröffnete nach DJ-Sounds das Programm des Christopher Street Day-Sommerfests im Berger Festzelt. „Ihre Texte vermitteln Gefühl und Aufbruch, das passt zu unserem Motto“, so Christoph Michl, Geschäftsführer der IG CSD Stuttgart. Das lautet diesmal „Expedition Wir“.

Die Bewegung lesbischer, schwuler, bisexueller, transsexueller, transgender, intersexueller und queerer Menschen (LSBTTIQ) hätte in Deutschland Erfolge erzielt wie die gleichgeschlechtliche Ehe. Doch es gebe noch Einiges zu tun, etwa in Sachen Transsexuellengesetz oder Blutspende homosexueller Männer. Das Wichtigste sei aber, dass die Barrieren in manchen Köpfen fielen. „Wir müssen die Herzen erreichen, gerade in diesen politisch schwierigen Zeiten“, so Michl.

Gleichstellung soll gesellschaftliche Normalität werden

„Nicht nur unsere Regenbogen-Community, die Gesellschaft muss sich gemeinsam auf den Weg machen, um Vielfalt, Gleichberechtigung und Buntheit zu leben – das gilt auch für Frauenrecht oder Geflüchtete.“ Es gelte, ins Gespräch zu kommen, offen über alle – auch schwierige – Themen zu sprechen. „Wo geht das besser als bei einem zweitägigen Sommerfest?“ Auf diesem Vorbote der CSD-Kulturtage vom 13. bis 29. Juli 2018 wurde denn auch Vielfalt vorgeführt.

So stand die Truppe des Musicals „La Cage aux Folles“ auf der Bühne, Blum heizte mit Indie-Rock ein, Josh, Codey & Lou sowie Ikenna Amaechi kredenzten Pop. Die diesjährige CSD-Schirmfrau, FDP-Bundestagsabgeordnete Judith Skudelny betonte: „Ich will Gesicht zeigen dafür, dass die Gleichstellung nicht nur rechtlich fest verankert und ausgebaut wird, sondern vor allem auch dafür, dass sie jeden Tag mehr gesellschaftliche Normalität wird.“