CSD-Umzug in Stuttgart. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Das Abspielen des umstrittenen Songs „Layla“ auf dem SPD-Wagen beim Stuttgarter CSD hat in der Partei Kritik ausgelöst. Lokalpolitiker nehmen Stellung.

In der SPD gibt es heftige Kritik, weil der umstrittene Schlager-Hit „Layla“ im SPD-Umzugswagen auf dem Christopher-Street-Day in Stuttgart angespielt wurde. „Stellt euch vor, es ist CSD und irgendwelche alten Männer der SPDqueer machen erst mal ein unfassbar frauenverachtendes Lied an“, kritisierte der Juso Jan Knes-Wiersma aus Nordrhein-Westfalen auf Twitter. Der Videoclip, den er von der Szene postete, wurde mehr als 40 000 Mal angeschaut.

Auf dem Video ist auch der baden-württembergische SPD-Partei- und Fraktionschef Andreas Stoch zu sehen, wie er auf dem Wagen zu dem Lied mit dem Kopf wippt. Er habe das Lied nicht so im Blut, dass er es bereits nach drei Takten erkenne, erklärte Stoch. Er habe kurz mitgewippt, aber zehn Sekunden nach der ersten Textzeile sei das Lied ausgemacht worden.

„Wir vom Orga-Team waren völlig überrascht“

Organisiert hat den Wagen die SPDqueer Stuttgart, die Teil der Stuttgarter SPD ist. Wie das Lied auf die Playlist kam, will die Kreisvorsitzende Anja Dargatz von SPDqueer Stuttgart nun mit dem Discjockey klären: „Wir vom Orga-Team waren völlig überrascht“, sagte sie auf Anfrage. Der DJ habe bereits zuvor ehrenamtlich für die SPD Stuttgart aufgelegt. Denkbar sei auch, dass jemand ein Handy angeschlossen habe, sagte Dargatz. „Wenn es aus dem Vorfall intern etwas zu lernen gibt, dann machen wir das“, versprach sie. Wie Dargatz distanzierte sich auch SPD-Stadträtin Jasmin Meergans von dem Abspielen des Songs. Sie war mit auf dem SPD-Wagen. „Das geht so nicht. Das ist inhaltlich ein furchtbares, frauenverachtendes Lied.“ Als sie den Text erkannt hätten, seien sie und weitere SPD-Mitglieder eingeschritten. An dem Mitgröl-Schlager über eine „Puffmutter“, die „schöner, jünger, geiler“ sei, scheiden sich wegen Sexismusvorwürfen die Geister.