Pünktlich zur CSD-Parade der Schwulen und Lesben in Stuttgart weht über dem Neuen Schloss im Stadtzentrum die Regenbogenflagge. Foto: dpa

Erstmals wird zum Christopher Street Day (CSD) am Neuen Schloss die Regenbogenfahne gehisst. Bei der Parade der Schwulen und Lesben werden an diesem Samstag 3000 Aktive in 57 Formationen und rund 200.000 Zuschauer am Straßenrand ­erwartet.

Stuttgart - Pünktlich zur CSD-Parade der Schwulen und Lesben in Stuttgart weht über dem Neuen Schloss im Stadtzentrum die Regenbogenflagge. Die baden-württembergischen Wappenfiguren Hirsch und Greif haben das Symbol von Vielfältigkeit und Toleranz gegenüber Homo-, Bi- und Transsexuellen am Freitag auf dem Dach des Finanzministeriums gehisst. Bei der Parade der Schwulen und Lesben werden an diesem Samstag 3000 Aktive in 57 Formationen und rund 200 000 Zuschauer am Straßenrand erwartet. Dass die Demonstration für Gleichberechtigung noch immer sehr wichtig ist, zeigt nach den Worten von CSD-Organisator Christoph Michl die „große Zerstörungswut“ in der Stadt: „Die meisten unserer Plakate sind beschädigt worden.“ Die Veranstalter kämen kaum nach, die Plakate mit der Botschaft „Tiefentoleranz“ zu erneuern. Auf einem der Plakate ist ein lesbisches Paar zu sehen – eine der beiden Frauen zeigt ihren schwangeren Bauch.

Nachdem es im vergangenen Jahr bei dem CSD-Marsch geregnet hat, freut sich Michl auf „perfektes Parade-Wetter“. Seit 2000 findet die Parade jährlich in Stuttgart statt. Los geht’s am Samstag gegen 16 Uhr beim Marienplatz. Angemeldet haben sich unter anderen die Schwule Motorradgruppe Nordschwarzwald, die Gothic Gays, der Verein Eltern homosexueller Kinder, der „Krawallstall in der Jakobstube“ sowie die Parteien FDP, Grüne, CDU, SPD, Die Linke und die Piraten. Die Abschlusskundgebung ist auf dem Schlossplatz vorgesehen.

Die Route der CSD-Parade

Bürgermeisterin Isabel Fezer ist Schirmherrin

Der CSD erinnert an den 27. Juni 1969. An diesem Tag setzten sich Schwule und Lesben in der Christopher Street in New York erstmals gemeinsam gegen gewaltsame Übergriffe der Polizei zur Wehr. „Auch in diesem Jahr zeigt sich mit dem CSD die Vielfalt unserer Gesellschaft auf äußerst beeindruckende Weise“, sagt Organisator Christoph Michl, „die Polit-Parade als Höhepunkt wird begleitet von bürgerschaftlichem Engagement auf höchstem Niveau.“

Die 22. Hocketse der Aidshilfe steht am Samstag von 16 bis 24 Uhr und am Sonntag von 13 bis 23 Uhr auf dem Markt- und Schillerplatz unter dem Motto „Illusionsfrei“. Schirmherrin ist Bürgermeisterin Isabel Fezer. Unter anderen treten die Zackigen Zicken auf, und der DJ Michael „Clash“ Gottschalk legt auf.

www.csd-stuttgart.de