Cristian Molinaro. Foto: dapd

Der Linksverteidiger vom VfB Stuttgart trug selbst schon zweimal das Trikot der Squadra Azzurra.

Cristian Molinaro (28), der Linksverteidiger vom VfB Stuttgart, trug selbst schon zweimal das Trikot der Squadra Azzurra.

Herr Molinaro, Italien zählt nicht zu den bevorzugten Gegnern der deutschen Elf bei großen Turnieren.
Das kann ich verstehen. Vielleicht sind wir den Deutschen da ein bisschen ähnlich. Wir steigern uns während eines Turniers von Spiel zu Spiel. Die Vorrunden-Partie gegen Kroatien war wirklich nicht überzeugend. Aber jetzt sind wir da, die Mannschaft hat sich gefunden. Und im Halbfinale ist alles möglich. Da stehen die Chancen fünfzig zu fünfzig.

Wie erwarten Sie die Squadra Azzurra gegen Deutschland?
Trainer Cesare Prandelli hat dem Team eine neue Handschrift verpasst. Es agiert nicht mehr so defensiv wie früher, er fordert viel Ballbesitz und setzt auf blitzschnelles Umschalten in die Offensive mit schnellen Leuten wie Cassano und Balotelli. Das sind Klasse-Stürmer, die hält man nicht so leicht auf. Ich denke, Italien spielt wieder im 4-3-1-2-System – unser Mittelfeld um Pirlo und de Rossi ist sehr stark.

Gibt es auch Schwächen?
(Schmunzelt) Da muss ich erst überlegen. Na, ja. Es war zuletzt natürlich zu sehen, dass unsere Abwehr öfter in Schwierigkeiten gerät, als wir das von italienischen Teams gewöhnt sind. Sie lässt mehr Chancen zu, weil die Mannschaft insgesamt nicht mehr so tief steht wie bisher.