Dolores O’Riordan ist tot. Foto: AFP

In den 90er Jahren hatte ihre Band The Cranberries mit „Zombie“ einen Riesenhit: Jetzt ist die irische Sängerin Dolores O’Riordan völlig überraschend gestorben, während sie für Aufnahmen in London war.

London - Die Sängerin der irischen Rockband The Cranberries, Dolores O’Riordan, ist tot. Sie sei am Montag im Alter von 46 Jahren bei Aufnahmen in London plötzlich gestorben, teilte ihre Sprecherin Lindsey Holmes mit. Die Familie sei am Boden zerstört. Zur Todesursache wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Die in Limerick gegründeten Cranberries hatten in den 1990er Jahren ihren internationalen Durchbruch gefeiert. Die Band verband alternativen Rock mit Melodiereichtum. Doch erst mit O’Riordan feierte die Gruppe internationale Erfolge.

O’Riordan wurde 1971 in Ballybricken in Irland geboren. Während der Schulzeit sang sie im Chor, spielte Klavier und schrieb Lieder. 1990 schloss sie sich den Cranberries an und prägte mit ihrer kräftigen, bisweilen klagenden Stimme den besonderen Klang der Band. Außerdem schrieb sie die meisten Texte und einen Teil der Musik.

Die Cranberries feierten mit den Alben „Everybody Else Is Doing It, So Why Can’t We?“ von 1993 und „No Need to argue“ ein Jahr später große Erfolge. Besonders bekannt wurden die Songs „Zombie“ und „Linger“. Doch das dritte Album „To the Faithful Departed“ konnte nicht an frühere Erfolge anknüpfen. Eine spätere Welttournee brach die Band ab. 2003 trennte sich die Gruppe. O’Riordan genehmigte sich eine Auszeit und brachte später die Soloalben „Are You Listening?“ und „No Baggage“ heraus.

O’Riordan hinterlässt drei Kinder

Die Cranberries rauften sich 2009 wieder zusammen. Im vergangenen Jahr brachte die Band das Album „Something Else“ heraus. Eine Konzerttournee musste wegen Rückenproblemen O’Riordans verkürzt werden.

2014 wurde O’Riordan nach einem Flug von New York nach Irland festgenommen und bekannte sich schuldig, drei Polizisten und einen Flugbegleiter tätlich angegriffen zu haben. Sie wurde zu 6000 Euro Strafe verurteilt. Laut bei Gericht vorliegenden medizinischen Unterlagen litt sie zu diesem Zeitpunkt unter einer psychischen Krankheit. Später rief sie Menschen mit ähnlichen Problemen auf, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

O’Riordan war mit Don Burton verheiratet, dem früheren Tour-Manager der Band Duran Duran. Aus der inzwischen geschiedenen Ehe hinterlässt sie drei Kinder.

Der irische Präsident Michael D. Higgins bedauerte den Tod der 46-Jährigen als schweren Verlust für Kunst, Musik und Musiker in Irland. O’Riordan und die Cranberries hätten einen gewaltigen Einfluss auf Rock und Pop in Irland und international gehabt.