Die liebenswert neurotische Monica aus „Friends“ machte sie berühmt. Heute hat Courteney Cox ihre eigene Produktlinie für den Luxus-Hausputz. Vor der Kamera steht sie immer noch.
Monica Geller liebt Ordnung. Ihr Putzmittelschrank ist nach dem Alphabet sortiert und wenn jemand die Hochglanzmagazine, die auf dem Couchtisch drapiert sind, durcheinanderbringt, kriegt sie Schnappatmung. So besessen wie ihr Alter Ego sei sie nicht, beteuert Courteney Cox regelmäßig in Interviews.
Trotzdem hat der frühere „Friends“-Star seit einiger Zeit seine eigene Produktlinie von Haushaltsreinigern und Wohndüften. Um die zu promoten, feudelte die Schauspielerin in einem lustigen Video sogar ihren Stern auf dem „Walk of Fame“ in Hollywood – und ließ ihrer „inneren Monica“ freien Lauf, als sie Passanten darauf hinwies, dass man ja nicht unbedingt mit Straßenschuhen auf ihren Stern treten müsse.
Dass ihr Seriencharakter auf sie abgefärbt hat, ist kein Wunder: Zehn Jahre lang, von 1994 bis 2004, spielte Cox, die am 15. Juni 60 wird, in der legendären Sitcom „Friends“ die ebenso gutherzige wie neurotische und toporganisierte Spitzenköchin Monica.
Zehn Jahre, in denen ihre fünf Ensemblekollegen Jennifer Aniston, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc, Matthew Perry und David Schwimmer zu ihrer Familie wurden. Als Perry im vergangenen Jahr starb, waren seine Co-Stars am Boden zerstört. „Ich bin so dankbar für jeden Moment, den ich mit dir hatte, Matty, und ich vermisse dich jeden Tag“, schrieb Cox auf Instagram.
„‚Friends’ hat mir die Bedeutung von Kameradschaft und Zusammenhalt beigebracht“, sagte Cox dem Hollywood-Branchenblatt „Variety“ im vergangenen Jahr. „Diese Freundschaften kamen zur wichtigsten Zeit in meinem Leben und wir sind zusammen durch vieles gegangen.“ Die dunkelhaarige Südstaatlerin war die einzige der Sechs, die es im Fernsehgeschäft schon zu etwas gebracht hatte, als „Friends“ 1994 startete.
In den 1980ern hatte sie Alabama verlassen und war nach New York gezogen, um zu modeln. Aus einer Vielzahl hübscher Mädchen wurde Cox für Bruce Springsteens Musikvideo zu „Dancing in the Dark“ ausgesucht – in dem Clip entdeckt der „Boss“ die Brünette mit den knallblauen Augen im Publikum und holt sie auf die Bühne. Auf Instagram hat Cox die legendäre Szene kürzlich stilecht im Springsteen-Shirt nachgespielt. Danach bewies Cox an der Seite von Michael J. Fox in „Family Ties“ und in „Ace Ventura“ neben Jim Carrey ihr komödiantisches Talent.
David Crane und Marta Kauffman waren begeistert, dass sie Cox für „Friends“ gewinnen konnten. Die Sitcom machte alle Sechs zu Superstars, von denen zum Schluss jeder pro Folge eine Million US-Dollar verdiente. Jede Mittagspause am Set verbrachte Courteney Cox mit Jennifer Aniston und Lisa Kudrow, erzählten die drei bei der sehnsüchtig erwarteten „Friends“-Reunion im Jahr 2021, als der Cast – gebotoxter, aber lustig wie eh und je – auf der Couch in Monicas und Rachels Apartment saß. Aniston und Kudrow zählen bis heute zu Cox’ engsten Freundinnen, waren selbstverständlich dabei, als ihre Kollegin im vergangenen Jahr einen Stern auf dem „Walk of Fame“ erhielt.
Die Ehe mit ihrem Schauspielerkollegen David Arquette war nicht so langlebig, 2013 ließen sich die beiden scheiden, kümmern sich aber gemeinsam um ihre Tochter Coco. Das Geheimnis erfolgreichen Co-Parentings? Nicht um jeden Feiertag und jedes Familienfest feilschen und auch mal zurückstecken können. Seit 2014 ist Cox mit dem Musiker Johnny McDaid zusammen.
Alle paar Jahre ist Cox zuverlässig als Journalistin Gale Weathers in den inzwischen sechs Teilen des Horror-Klassikers „Scream“ zu sehen. An Teil sieben wird derzeit gearbeitet.
Zuletzt arbeitete Cox bei mehreren Filmen auch als Produzentin und Regisseurin mit. Das Alter macht der Schauspielerin kaum Kopfzerbrechen: „Ich bin momentan so glücklich wie nie zuvor. Es gibt viele Sachen, die nicht so toll daran sind, älter zu werden, aber es gibt auch viele tolle Sachen - ich liebe meine Arbeit.“ Was sie bereut: Dass sie vor ein paar Jahren der Versuchung erlegen ist und Anti-Aging-Eingriffe vornehmen ließ. „Es ist wie ein Domino-Effekt“, sagte sie im vergangenen Jahr in einem Podcast. „Du machst immer mehr und merkst gar nicht mehr, wie seltsam du aussiehst. (...) Ich habe zu viele Filler benutzt und musste sie entfernen lassen.“ Jetzt sehe sie wieder wie sie selbst aus – „nur eben älter“.