Die "Costa Concordia" wird von der Insel Giglio nach Genua geschleppt und soll dort verschrottet werden. Foto: dpa

Zweieinhalb Jahre hat es gedauert, bis das Wrack der Costa Concordia von der Küste der Insel Giglio auf seine letzte Reise gehen kann. In Genua soll das havarierte Kreuzfahrtschiff in den kommenden zwei Jahren verschrottet werden.

Zweieinhalb Jahre hat es gedauert, bis das Wrack der Costa Concordia von der Küste der Insel Giglio auf seine letzte Reise gehen kann. In Genua soll das havarierte Kreuzfahrtschiff in den kommenden zwei Jahren verschrottet werden.

Giglio - Der mehrfach verschobene Abtransport der havarierten "Costa Concordia" hat von der italienischen Insel Giglio erfolgreich begonnen. Ein Team aus internationalen Experten startete heute die komplizierte Abschleppaktion.

Zuerst wurde das Schiff von seiner bisherigen Befestigung gelöst und auf die vorgesehene Route ausgerichtet. Mehr als zweieinhalb Jahre nach der Havarie mit 32 Toten, darunter 12 Deutsche, verabschiedete Giglio das schwer beschädigte Kreuzfahrtschiff mit Glockengeläut und Schiffssirenen. Am Nachmittag sollte es sich endgültig auf den Weg nach Genua machen, wo es am Sonntag erwartet wird.

Zahlreiche Bewohner und Touristen verfolgten gespannt das Manöver. Als sich der 290-Meter-Riese langsam von der Insel weg bewegte, jubelten und applaudierten sie. Bereits am Vormittag hatte sich das Schiff schon ein gutes Stück von der Insel entfernt. Am Nachmittag soll es endgültig Kurs Richtung Norden nehmen. Vier Schlepper ziehen es durch das nördliche Mittelmeer entlang der französischen Insel Korsika bis nach Genua, wo der havarierte Riese verschrottet werden soll.

Nach den Berechnungen der Ingenieure braucht das Wrack mit den Schleppern rund vier Tage für die 350 Kilometer lange Strecke nach Genua. Am Sonntag soll es in der norditalienischen Hafenstadt ankommen. Die "Costa Concordia" soll sich mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Knoten (rund 3,7 Stundenkilometer) bewegen. Begleitet wird sie von einem Konvoi aus zehn Booten, darunter zahlreiche Spezialschiffe, ein Segelboot mit Umweltschützern und die Küstenwache. Überwacht wird der Prozess von Ingenieuren in einem Kontrollraum auf dem Wrack.

Das Meer wird um den Konvoi herum während der Reise weiträumig abgesperrt, ebenso der Luftraum. Am gefährlichsten für das Schiff sind starke Winde und Wellen, denen das Wrack möglicherweise nicht standhalten könnte. Dennoch sind die Experten optimistisch, dass die "Costa Concordia" auch die letzte Etappe der insgesamt 1,5 Milliarden Euro teuren Bergung gut übersteht.

Das Verschrotten des Wracks soll dann noch einmal knapp zwei Jahre dauern. Rund 1000 Arbeiter werden daran beteiligt sein, das Wrack des Unglücksschiffs in seine Einzelteile zu zerlegen. Etwa 80 Prozent der Materialien sollen dabei recycelt werden.