Der Kapitän des havarierten Luxusliners Costa Concordia hat die Route eigenmächtig geändert.

Berlin - Der Kapitän des havarierten Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ hat die Route eigenmächtig geändert. Das sagte der Geschäftsführer des Unternehmens Costa Kreuzfahrten, Heiko Jensen, am Montag in Hamburg. Nach derzeitigem Ermittlungsstand scheine menschliches Versagen der Schiffsführung zu dem Unglück vor der toskanischen Insel Giglio geführt zu haben.

Falsche Seekarten seien hingegen nicht schuld an der Havarie gewesen. Der Felsen sei auf den Karten eingezeichnet, ergänzte Jensen. Das Kreuzfahrtschiff war am Freitagabend gegen einen Felsen gelaufen, leckgeschlagen und schließlich auf die Seite gekippt.

Zudem habe die Einschätzung des Kapitäns bei dem Unglück nicht „den von Costa vorgegebenen Standards“ in einem solchen Notfall entsprochen. Die Crew dagegen habe bei der Rettung der mehr als 4000 Passagiere sehr umsichtig gehandelt. Die vermissten Passagiere seien zwischen 50 und 70 Jahre alt. Die Zahl der Vermissten sinke kontinuierlich, ergänzte Jensen.

Bei der Havarie des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ waren seinen Angaben zufolge 566 Menschen aus ganz Deutschland an Bord. Das Unternehmen Costa Kreuzfahrten sicherte den Opfern der Schiffshavarie Entschädigung zu. „Wir nehmen mit jedem einzelnen Gast Kontakt auf“, sagte der Geschäftsführer von Costa-Kreuzfahrten.