Bei der komplizierten Bergung der "Costa Concordia" ist der kritischste Punkt bereits überstanden. Foto: dpa

Vor der italienischen Insel Giglio wird die Bergung der "Costa Concordia" weiter vorangetrieben. Nach Ansicht von Ingenieur Franco Porcellacchia ist der kritischste Punkt bereits überstanden. Das macht den Bewohnern von Giglio Hoffnung.

Vor der italienischen Insel Giglio wird die Bergung der "Costa Concordia" weiter vorangetrieben. Nach Ansicht von Ingenieur Franco Porcellacchia ist der kritischste Punkt bereits überstanden. Das macht den Bewohnern von Giglio Hoffnung.

Giglio - Das Vorbereitungen für den Abtransport der "Costa Concordia" vor der Mittelmeer-Insel Giglio laufen wie erhofft.

"Eine realistische Hypothese für die Abfahrt des Schiffs nach Genua ist Montag", sagte Ingenieur Franco Porcellachhia am Dienstagvormittag, nachdem die Bergungsarbeiten die gesamte Nacht über fortgesetzt worden waren. Das Wrack wurde mit Ketten befestigt, nachdem die Experten es 30 Meter aufs Meer hinausgebracht hatten.

Bei dem Schiffsunglück waren vor zweieinhalb Jahren 32 Menschen ums Leben gekommen, darunter zwölf Deutsche. Zu Beginn der entscheidenden letzten Phase der Bergung hatte das Team aus Hunderten Experten den Kreuzfahrtriesen am Montag wieder zum Schwimmen gebracht. Der nächste Schritt ist die endgültige Positionierung der Schwimmtanks auf der rechten Seite des Schiffs, bevor diese mit Luft gefüllt werden und so Auftrieb geben. "Die leeren Tanks steigen dann nach oben und bringen das Schiff mit", sagte Porcellacchia der Nachrichtenagentur dpa.

"Zwischen Mittwoch und Donnerstag können wir mit dem endgültigen Aufschwimmen beginnen", sagte Projektleiter Nick Sloane. Nachdem mit dem Lösen von den Plattformen nach Angaben von Porcellacchia bereits der "kritischste Punkt" der Bergung geschafft ist, sind die Spezialisten optimistisch, die Aktion schnell und erfolgreich abzuschließen: "Alles, was jetzt folgt, ist schwierig und komplex, aber es sollte sicher ablaufen."

Auch die zuvor von Umweltschützern befürchteten Schäden durch die rund 1,5 Milliarden Euro teure Bergungsaktion sind zunächst ausgeblieben. "Bislang haben wir auch aus Sicht des Umweltschutzes ein überraschend positives Ergebnis bekommen", sagte Porcellacchia. "Wir konnten mit Robotern den Boden des Schiffs überprüfen und haben festgestellt, dass er intakt ist. Das ist sehr gut, um einen eventuellen Austritt von Flüssigkeiten zu vermeiden." Die beiden Umweltschutzorganisationen Greenpeace und Legambiente haben angekündigt, auch den Transport des Schiffs nach Genua begleiten zu wollen.