Ein Labor in Ravensburg will rund 2000 Coronavirus-Tests überprüfen. (Symbolbild) Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Nach der Verwirrung um liegen gebliebene Coronavirus-Tests will ein Labor in Ravensburg die rund 2000 Proben am Dienstag prüfen.

Tübingen/Ravensburg  - Nach einer Debatte über möglicherweise nicht verwertbare und liegen gebliebene Coronavirus-Proben will ein Labor in Ravensburg im Laufe des Dienstags alle rund 2000 ausstehenden Proben analysieren.

Durch die Nachmessung seien noch positive Patienten diagnostiziert worden. Ein Abbau der Viren in den Proben könne aber nicht ausgeschlossen werden. Bei einem negativen Ergebnis sollen Patienten eine neue Probe einsenden, wenn sie noch krank sind.

Chemikalien fehlten

Das MVZ Labor Ravensburg hatte für Verwirrung gesorgt, weil es den Behörden am Sonntag zunächst mitgeteilt hatte, es seien rund 2000 Coronavirus-Proben aus den Landkreisen Tübingen, Ravensburg, Biberach sowie dem Bodenseekreis wegen nicht vorhandenen Chemikalien lange nicht analysiert worden.

Sie könnten daher nicht mehr verwertet werden. Am Montag gab das Labor zwar Entwarnung. Die Behörden hatten da allerdings schon zu Nachholtestungen aufgerufen.

Das Labor erklärte am Dienstag dazu, das Robert-Koch-Institut (RKI) empfehle eine Testung bei gekühlter Lagerung und Transport innerhalb von 72 Stunden. Am Tag zuvor habe das RKI dem Labor aber bestätigt, Proben könnten auch noch nach längerer gekühlter Lagerung analysiert werden.

Das Labor sieht sich nun starker Kritik ausgesetzt: Die Ärztin Lisa Federle vom Tübinger Coronavirus-Teststation kündigte an, keine Proben mehr zur Analyse an das Labor schicken zu wollen. Derzeit würden Proben an die Tübinger Uniklinik geschickt, man sei auf der Suche nach neuen Labors. Das Tübinger Landratsamt teilte mit, man könne nicht ausschließen, doch noch einmal auf das Ravensburger Labor angewiesen zu sein und Proben dorthin zu schicken.

Teststationen aus den drei anderen betroffenen Landkreisen wollen weiter Proben an das Labor senden. „Bei allem Ärger über die Panne und die ungute Kommunikation ist die Testkompetenz dieses Labors für uns extrem wichtig und wir können nicht darauf verzichten“, teilte das Landratsamt Bodenseekreis mit.