Der Unternehmer Christian Riethmüller fordert mehr Solidarität von den VfB-Profis. Foto: Baumann

Die Profis des VfB Stuttgart haben angekündigt, in der Corona-Krise auf 20 Prozent ihres Gehalts verzichten zu wollen. Dem ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Christian Riethmüller ist dies viel zu wenig – er übt Kritik am Vorgehen der VfB-Verantwortlichen.

Stuttgart - Verzweifelt kämpfen die Proficlubs im deutschen Fußball während der Corona-Krise ums finanzielle Überleben. Beim VfB Stuttgart soll dazu unter anderem ein Gehaltsverzicht der Profis sowie ein Verzicht der Fans auf Rückerstattung ihrer Ticketpreise beitragen.

Zu beiden Maßnahmen hat sich nun Christian Riethmüller geäußert, der bei der Präsidentenwahl im vergangenen Dezember Claus Vogt unterlegen war. „Ist es okay, wenn die Verantwortlichen beim VfB ohne jeglichen Kommentar und ohne Druck die Verzichtserklärung seiner Spieler von nur 20 Prozent akzeptiert?“, fragt der der Chef der Tübinger Buchhandelskette Osiander auf Facebook: „Ich persönlich denke nein!“

Ist es okay, wenn VfB-Fans auf Rückerstattung von bereits gezahlten Tickets oder Dauerkarten verzichten, weil sie ihrem...

Gepostet von Christian Riethmüller am  Dienstag, 31. März 2020

Einen Gehaltsverzicht von 20 Prozent hält Riethmüller für viel zu wenig: „Das wirkt sich in etwa so aus, wie wenn ein Arbeitnehmer mit brutto 2500 Euro im Monat auf 25 Euro verzichtet. Kleine Einschränkung eben.“ Einen „Beigeschmack“ habe es, dass gleichzeitig diejenigen, „die jetzt in Kurzarbeit zum Teil bis zu 40 Prozent Gehalt verlieren, obwohl sie seit Jahren Höchstleistung in ihrem Job bringen“, freiwillig auf die Rückerstattung ihrer Ticketpreise verzichteten – und „vom Verein auch noch darum gebeten“ würden. Das passe nicht zusammen.

Die „Solidarität von den großartigen VfB-Fans“, findet Riethmüller, hätte der VfB „zum Anlass nehmen können, bei den Spielern und Vorständen in eine zweite Runde zu gehen und den Gehaltsverzicht auf mindestens 40 Prozent zu verdoppeln (was immer noch viel Geld übrig lässt)“. Diese Chance sei „leider vertan“, schreibt das VfB-Mitglied und kommt zu dem Fazit: „In dieser Krise wird unglaublich viel Hilfsbereitschaft und Solidarität sichtbar. Eben vor allem vom kleinen Mann und von der kleinen Frau. Davor ziehe ich den Hut.“