An der deutsch-französischen Grenze bei Kehl werden Autofahrer kontrolliert. Foto: 7aktuell.de/ Simon Adomat

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, sind die meisten Grenzübertritte zwischen Frankreich, der Schweiz und Baden-Württemberg ab dem Morgen vorläufig nicht mehr erlaubt. Es gibt aber Ausnahmen.

Stuttgart - Das Coronavirus hat Auswirkungen auf die Bewegungsfreiheit der Menschen in den Grenzregionen Baden-Württembergs. Ab 8 Uhr an diesem Montag muss man für die Fahrt nach Frankreich oder in die Schweiz einen guten Grund haben. Der Warenverkehr soll aufrecht erhalten werden und auch Berufspendler haben freie Fahrt. „Für Reisende ohne triftigen Reisegrund gilt, dass sie nicht mehr einreisen können“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Sonntagabend in Berlin. „Die Ausbreitung des Coronavirus schreitet schnell und aggressiv voran. Wir müssen davon ausgehen, dass der Höhepunkt dieser Entwicklung noch nicht erreicht ist.“ Die an Baden-Württemberg grenzende französische Region Grand Est (Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne) gilt als Risikogebiet.

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Im Südwesten gelten bereits drastische Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Am Montag sind die Schulen noch einmal geöffnet, damit sich die Kinder und Jugendlichen Hausaufgaben und wichtige Informationen abholen können. Anschließend heißt es: Schulen und Kitas dicht - was vor allem viele berufstätige Eltern vor Probleme stellen dürfte.

Städte fahren öffentliches Leben runter

Freizeit- und Kultureinrichtungen im ganzen Land sind bereits geschlossen, Sportveranstaltungen wurden abgesagt. In Stuttgart müssen auf Anordnung der Stadt sämtliche Clubs, Bars, Museen, Kinos oder Bäder geschlossen bleiben. Auch Städte wie Karlsruhe, Mannheim und Heilbronn sprachen umfassende Verbote aus. Größere Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sind ohnehin landesweit untersagt. Busse und Bahnen fahren weiter, auch der Einzelhandel und Restaurants dürfen öffnen. Besuche in Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern sind dagegen landesweit weitgehend verboten.

Die Spielbanken in Baden-Baden, Konstanz und Stuttgart sind dicht. Die Staatsoper Stuttgart spielt nur noch digital, das Staatstheater in Karlsruhe gar nicht mehr. Auch das Festspielhaus in Baden-Baden sagte alle Veranstaltungen einschließlich der Osterfestspiele ab.

Bis zum Sonntag waren in Baden-Württemberg bei den dortigen Behörden 977 Infektionen bestätigt. Es seien vom Landesgesundheitsamt 150 weitere bestätigte Fälle gemeldet worden, teilte das Sozialministerium am Samstagabend in Stuttgart mit. Drei Menschen sind bisher nachweislich an den Folgen einer Infektion gestorben.