Das dringlichste Problem vieler Kliniken – die fehlende Schutzausrüstung. Einige Häuser haben nun auch Quarantäneregelungen aufgeweicht. Foto: Nenov Brothers/Stock.adobe

Viele Kliniken lassen Beschäftigte weiterarbeiten, wenn sie Kontakt zu Infizierten hatten. An der Uniklinik Freiburg muss der Kontakt mit Covid-19-Patienten nicht mal mehr dem Gesundheitsamt gemeldet werden.

Tübingen - Es ist die Ungewissheit, die beängstigend ist. „Vermutlich bin ich Corona-positiv – und ich soll trotzdem zur Arbeit gehen“, sagt ein Mitarbeiter des Uniklinikums in Tübingen. Seine Frau ist infiziert und zusammen mit den Kindern zuhause in Quarantäne. „Nur wenn ich Fieber bekomme, kann ich daheimbleiben“, sagt der Klinikbeschäftigte, der anonym bleiben will. Einkaufen zu gehen oder mit den Kindern am Waldrand eine Runde zu kicken, ist ihm behördlich untersagt, er könne ja andere anstecken, lautet die Argumentation. „Weiterhin in die Klinik zu gehen ist alles andere als logisch“, wundert sich der Tübinger, der sich kerngesund fühlt und über diesen Widerspruch lieber nicht zu viel nachdenken will . „Ich habe schon so viel im Krankenhaus erlebt, ich bin abgebrüht“, sagt er.