In einem Seniorenheim wird ein Schnelltest genommen. Foto: epd/Peter Sierigk

Die Stadt Stuttgart soll entsprechend der ministeriellen Empfehlung Antigen-Schnelltests für das Personal an Schulen und Kitas beschaffen.

Stuttgart - Trotz hoher Infektionszahlen haben sich Bund und Länder in ihrer jüngsten Konferenz dafür ausgesprochen, Schulen und Kitas nicht zu schließen. „Schule ist ein Ort des Lernens, aber auch ein Ort des sozialen Miteinanders“, heißt es in der Mitteilung der Bundesregierung vom 26. November.

„Diese Sichtweise teilen wir ausdrücklich“, sagt Oliver Ruhmann, „allerdings können weder Erzieherinnen in den Kitas noch die Lehrerinnen und Lehrer der Primarstufe die empfohlenen Abstandsregelungen einhalten und sich entsprechend vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen.“ Die Konferenz der Gesamtelternbeiräte der Kindertageseinrichtungen in Stuttgart, deren Sprecher Ruhmann ist, hat sich in dieser Sache nun mit dem Gesamtelternbeirat (GEB) der Stuttgarter Schulen abgestimmt. Beide Gremien fordern von der Stadt Stuttgart in einem Brief Unterstützung.

Eltern wollen Tests für Lehrer und Erzieher

Seitens der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten werde der verstärkte Einsatz von Antigen-Schnelltests und, gerade auch für Lehrerinnen und Lehrer, eine niedrigschwellige Diagnostik empfohlen. „Die Bundesebene plant eine Ausweitung des Einsatzes von Covid-2-Schnelltests im Rahmen der Anpassung der Testverordnung. Wir bitten Sie daher, an geeigneter Stelle darauf hinzuwirken, dass – entsprechend der Vorgehensweise in Pflegeheimen – auch Schulen und Kindertageseinrichtungen im Sinne einer vorbeugenden Strategie mit entsprechenden Tests versorgt werden“, heißt es in dem Brief, den Ruhmann und Manja Reinholdt, die kommissarische Vorsitzende des GEB der Schulen, unterzeichnet haben.

Die Gentests dienten dem Schutz des Personals ebenso wie dem grundsätzlichen Ziel, die Bildungseinrichtungen offen halten zu können, begründen Reinholdt und Ruhmann ihre Forderung. „Aus Sicht der Gesamtelternbeiräte in Stuttgart sollte daher die flächendeckende Versorgung mit Schnelltests forciert werden.“

Zeitplan eingefordert

Die Absender fordern den Leiter des Stuttgarter Gesundheitsamts, Stefan Ehehalt, und Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung zu einer Stellungnahme auf, „zu welchem Zeitpunkt und in welchem Ausmaß die seitens der Ministerpräsidentenkonferenz empfohlenen Schnelltests zum Schutze der betroffenen Personengruppen in Stuttgart zum Zuge kommen werden.“

Die Zahl der Schulen, an denen es in der vergangenen Woche Corona-Fälle gegeben hat, ist auf 80 gestiegen, bei den Kitas auf 35. Das berichtete das Gesundheitsamt dem Schulbeirat. Der Anteil der Infizierten wird von der Behörde mit ein bis zwei Prozent beziffert.

Wie das Gesundheitsamt und das Referat für Jugend und Bildung weiter vorgehen möchte, „ist nun davon abhängig, welche Regelungen aus dem Beschluss der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und -chefs der Länder zur Coronapandemie für Baden-Württemberg abgeleitet werden“, teilt Bürgermeisterin Isabel Fezer mit. Sie versichert: „Sobald es Entscheidungen und Festlegungen gibt, werden wir angemessen reagieren.“

Maskenversandt an Schulen

Am Freitag hat das Kultusministerium mitgeteilt, man werde den Schulen 8,4 Millionen FFP2-Masken und 24,3 Millionen OP-Masken zukommen lassen.