Betrüger nutzen die Angst der Bürger vorm Coronavirus aus. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Alle haben Angst, dass der Coronavirus Freunde oder Verwandte infiziert. Davon wollen Betrüger nun profitieren. Auch in Stuttgart haben sie es schon mit einer perfiden Masche probiert.

Stuttgart - Vielen Kriminellen legt die Coronakrise aktuell das Handwerk: Wohnungseinbrecher haben zum Beispiel schlechte Karten, da die meisten Menschen sowohl tagsüber als auch abends zuhause sind. Dafür entwickeln Telefonbetrüger neue Ideen. Die Polizei warnt vor Anrufern, die die bekannten Maschen Falscher Polizeibeamter und Enkeltrick variieren. Auch in Stuttgart haben es Täter schon so probiert, an das Geld älterer Menschen zu kommen.

Das Landeskriminalamt warnt vor Anrufern, die behaupten, ein Familienmitglied sei aufgrund eines Coronainfektes in finanziellen Schwierigkeiten. Dann bitten sie darum, Bargeld zur Verfügung zu stellen, um für Behandlungskosten und andere anfallende Rechnungen aufkommen zu können. Im Raum Mannheim seien schon mehrere Fälle dieser Art vorgekommen, sagt ein Sprecher des Landeskriminalamts. Aus Stuttgart sind bislang noch keine Betrugsversuche dieser Art bekannt. Dennoch warnt die Polizei auch in der Landeshauptstadt, da es immer eine Frage der Zeit ist, wann die neuen Tricks landesweit auftauchen.

Die Kripo rät, sich an Angehörige zu wenden

In Stuttgart wurde jedoch schon verzeichnet, dass die Anrufer behaupten, sie seien vom Gesundheitsamt und müssten die Wohnung überprüfen, bestätigt ein Sprecher der Stuttgarter Polizei. Das macht das echte Gesundheitsamt nicht. Die Täter hätten behauptet, sie seien beauftragt nachzuschauen, ob alle Schutzvorschriften gegen das Infektionsrisiko eingehalten seien. In diesen Fällen handelt es sich um Trickdiebe, die in die Wohnung kommen und nach Wertsachen stöbern wollen. Sie sollen in anderen Städten auch schon an Türen geklingelt haben, in Schutzanzügen und mit Atemmasken, und auch behauptet haben, im Auftrag des Gesundheitsschutzes Coronakontrollen machen zu wollen.

Die Polizei rät: Wenn Anrufer – egal ob mit Verweis auf Corona oder ohne – von Schicksalsschlägen eines Familienangehörigen berichten, solle man misstrauisch werden. Erst recht, wenn sie Geld fordern. Am besten solle man auflegen und andere Verwandte einschalten, um sich vom Wahrheitsgehalt der Geschichte zu überzeugen. Das gilt auch für Anrufer, die vorspiegeln, vom Gesundheitsamt zu sein: Auflegen und die Polizei informieren, raten die Beamten.