Aufgrund der Coronapandemie wurde im Bosporus der Schiffsverkehr stark reduziert. Den Delfinen scheint die neu gewonnene Ruhe gut zu gefallen.
Stuttgart/Istanbul - Ein Gutes scheinen die weltweiten Ausgangsbeschränkungen, die aufgrund der Coronapandemie herrschen, zu haben: Die Tiere erobern sich ihre Territorien zurück. In einem Vorort von Kapstadt nutzen Brillenpinguine beispielsweise die Ausnahmesituation für eine Erkundungstour und in Bolivien haben rund 40 Wasserschweine einen Golfplatz erobert.
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Auch in Istanbul werden die Auswirkungen, die die Einschränkungen auf die Natur haben, nun sichtbar. Dort zeigen Drohnenaufnahmen Delfine im Bosporus. Wegen der Corona-Auflagen kommen die Meeressäuger in Istanbul wieder näher an die Küste und werden dort öfter als sonst gesichtet, wie Erol Orkcu berichtet, der Leiter des Amateur- und Sportfischereiverbands.
Der Rückgang des Boots- und Personenverkehrs über den Bosporus habe „große Auswirkungen“. Wegen der Coronapandemie ist der Schiffsverkehr nahezu zum Erliegen gekommen. Zudem gilt ein Fischereiverbot in der sonst stark befahrenen Meerenge zwischen Europa und Asien. Den Delfinen scheint die Ruhe zu gefallen. Sehen Sie im Video wie sich die Delfine vor der Küste Istanbuls vergnügen.
Vor der Pandemie war das Angeln ein tägliches Ritual der Istanbuler. Auf der Galatabrücke sowie an den Ufern des Bosporus versammelten sich Tausende Hobbyfischer. Die Rückkehr der Delfine in die Gewässer gilt laut Experten eigentlich als ein Indikator für ein gesundes Ökosystem. Seit 1983 ist die Jagd auf Meeressäuger in der Türkei verboten, Delfine sind per Gesetz geschützt.