Die Zahl der an und mit Covid-19 Verstorbenen steigt am Mittwoch sprunghaft an. Foto: dpa/Gero Breloer (Archivbild)

Das Robert-Koch-Institut meldet am Mittwoch 43 neue Todesfälle im Zusammenhang mit Corona – mehr als dreimal so viel wie in den letzten Wochen üblich. Wie alarmierend ist der sprunghafte Anstieg?

Stuttgart - Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Mittwoch 43 neue Todesfälle gemeldet, die im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stehen. Der Wert ist viel höher als zuletzt üblich. In den vergangenen Wochen wurden im Mittel zehn an und mit Covid-19 Verstorbene pro Tag gezählt. Eine so große Zahl wie am Mittwoch wurde zuletzt Ende Mai übermittelt.

Das folgende Schaubild zeigt die Entwicklung der letzten vier Wochen:

Bislang zeichnete sich die Entwicklung der Pandemie im Herbst durch eine stark steigende Zahl von Neuinfektionen bei zugleich geringer Sterblichkeit aus. Das RKI erklärt auf Anfrage, dass der Großteil der jetzt gemeldeten Todesfälle in den vergangenen drei Wochen eingetreten ist.

Wieder mehr ältere Infizierte

Der hohe Wert sei auf das gestiegene Infektionsgeschehen der letzten Wochen zurückzuführen. Zuletzt wurden wieder mehr Ausbrüche in Altenheimen und Krankenhäusern registriert, auch Über-60-Jährige stecken sich zuletzt wieder häufiger an. Mitte September wurden in dieser Altersgruppe knapp 1600 neue Corona-Infektionen pro Woche festgestellt, vergangene Woche waren es mehr als 3900.

Das folgende Diagramm zeigt das Infektionsgeschehen in den verschiedenen Altersgruppen:

Auch in Baden-Württemberg wurden am Mittwoch mit sechs Todesfällen mehr an und mit Covid-19 Verstorbene gemeldet als die zuletzt üblichen ein oder zwei Fälle pro Tag.

Der Verein Divi meldet, dass Stand Mittwoch 602 Patienten intensivmedizinisch behandelt wurden. Eine Woche davor waren es noch 470, zwei Wochen davor 355. Laut RKI „wird bei ansteigenden Fallzahlen der Anteil schwerer Krankheitsverläufe erst nach einiger Zeit sichtbar, da die Krankengeschichte mit möglichem Tod meist sehr lang ist.“