Jens Spahn hat keine Bedenken, dass der Grippeimpfstoff knapp werden könnte. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Geht der Impfstoff gegen die Grippe zur Neige, wenn sich mehr Menschen gegen Influenca impfen lassen? Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat diese Befürchtung nicht.

Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Befürchtungen vor Engpässen beim Grippeimpfstoff zurückgewiesen. Es könne momentan lokal und zeitlich zu Lieferengpässen kommen, sagte er am Mittwoch in Berlin. „Das heißt aber nicht, dass wir Versorgungsengpässe bei diesem Grippeimpfstoff haben.“ Das Bundesgesundheitsministerium hat nach eigenen Angaben für diese Saison 26 Millionen Dosen bestellt. „So viele Impfdosen standen noch nie zuvor in Deutschland für die Grippeimpfung zur Verfügung“, sagte Spahn. Der Impfstoff werde nicht an einem Tag ausgeliefert, sondern stehe nach und nach zur Verfügung. Es sei sinnvoll, sich auch noch im November oder Dezember impfen zu lassen.

In den vergangenen Jahren sind nach Spahns Angaben jeweils vier bis sechs Millionen Impfdosen vernichtet worden, weil sie nicht eingesetzt wurden. Er appellierte an diejenigen, sich impfen zu lassen, „für die die Ständige Impfkommission eine Impfung empfiehlt“. „Schützen Sie sich, schützen Sie andere, schützen Sie unser Gesundheitssystem.“ Je weniger Menschen an Grippe erkrankten, desto mehr Kapazitäten stünden für andere Patienten, vor allem für Covid-19-Erkrankte zur Verfügung.

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Älteren Menschen wird die Grippeimpfung empfohlen

Die Grippeimpfung wird in der Corona-Pandemie vor allem Risikogruppen wie Senioren und chronisch Kranken empfohlen. Dabei geht es darum, Superinfektionen mit anderen gefährlichen Erregern zu vermeiden, aber auch darum, die Zahl der Krankenhausaufenthalte wegen Grippe möglichst gering zu halten. Empfohlen wird eine Grippeimpfung auch für medizinisches Personal in Krankenhäusern, Pflege- und Senioreneinrichtungen und im Gesundheitswesen, dazu für Schwangere und Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen.