Experten sagen voraus, dass sich die Intensivbetten trotz des Lockdowns zunächst weiter füllen werden. Foto: dpa/Marijan Murat

Die Corona-Situation bleibt kritisch. Der Landkreis Esslingen hat bei der Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 200 geknackt. In der Filderklinik in Filderstadt-Bonlanden ist die Intensivstation inzwischen voll ausgelastet.

Filderstadt - Corona hat Deutschland weiter in der Mangel. Mittlerweile hat auch der Landkreis Esslingen bei der Sieben-Tage-Inzidenz die kritische Marke von 200 gerissen. Bundesweit ist das medizinische Personal in den Krankenhäusern am Anschlag – auch in der Filderklinik in Filderstadt-Bonlanden. Das Krankenhaus verfügt über zehn Intensivbetten. „Acht Intensivbetten sind momentan belegt. Damit sind wir derzeit ausgelastet“, teilt die Sprecherin Marleen Job auf Anfrage unserer Zeitung mit. Eine Entspannung der aktuellen Situation ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Experten sagen voraus, dass die Fallzahlen in den Krankenhäusern trotz des Lockdowns zunächst weiter steigen werden. „Allen voran für das Pflegepersonal ist die Situation sehr belastend, sowieso, aber gerade auch in Hinblick auf die Feiertage“, erklärt Marleen Job.

Was den Krankenhäusern landauf, landab zu schaffen macht, ist in erster Linie der Personalmangel. Auch in der Filderklinik ist das ein Thema. „Wir stimmen uns nach wie vor regelmäßig über alle Bereiche hindurch in mehrmals wöchentlich stattfindenden Covid-Sitzungen eng ab. Bei Engpässen schichten wir Personal auf die Covid-Isolierstation um“, erklärt die Filderklinik-Sprecherin Marleen Job.

Intensivpflegekräfte können nicht ersetzt werden

Allerdings: Pflegekräfte aus anderen Bereichen für die Intensivstation abzuziehen, gehe nur bedingt. Sie könnten den Intensivpflegekräften in manchen Dingen zwar zuarbeiten, aber ohne die notwendige Zusatzqualifikation könnten sie diese Kollegen nicht ersetzen oder deren Aufgabe übernehmen. „Intensivpflegekräfte mussten deshalb auch Urlaub verschieben und mit ins neue Jahr nehmen“, stellt die Sprecherin klar.

Einen Platzmangel gebe es in der Filderklinik indes nicht. Wenn geplante Operationen verschoben oder abgesagt werden müssten, dann aus Gründen des Pflegepersonalmangels. „Wir versuchen zwar bestmöglich, den Normalbetrieb aufrechtzuhalten, aber wir waren schon ein paar Mal in der Situation, in welcher wir die Anzahl an geplanten Operationen reduzieren mussten“, teilt Marleen Job mit. Aktuell sei das wieder der Fall. „Das ist für uns besonders bitter“, sagt sie. Man versorge Covid-Patienten, aber erhalte für die deshalb leer stehenden Betten in anderen Bereichen keine Freihaltepauschale mehr.