Dort wo sich die Corona-Zahlen drastisch erhöhen, soll es in Bayern weitere Beschränkungen geben. Dies kündigte Markus Söder am Mittwoch an. (Archivbild) Foto: dpa/Peter Kneffel

Die Corona-Zahlen steigen und steigen – in manchen Regionen in ungeahnte Höhen. In Bayern wird deshalb eine neue, „dunkelrote“ Warnstufe eingezogen, mit Folgen vor allem für Kulturveranstaltungen.

München - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat für Regionen mit drastisch erhöhten Corona-Zahlen eine Beschränkung von Veranstaltungen auf maximal 50 Teilnehmer und eine Sperrstunde ab 21.00 Uhr angekündigt. Dies soll dann greifen, wenn die Zahl von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten wird. Das sagte Söder am Mittwoch in einer Regierungserklärung zur Corona-Krise im Landtag in München. Ausnahmen soll es laut Söder etwa für Gottesdienste und Demonstrationen geben.

Betroffen von der Beschränkung auf 50 Teilnehmer sind nach Worten Söders ansonsten Veranstaltungen aller Art. Dazu zählen dann insbesondere Kulturveranstaltungen aller Art, etwa Theater und Kinos, aber auch Vereinsversammlungen. Bislang gilt in Bayern eine Beschränkung auf 100 Zuschauer in Innenräumen und 200 im Freien, bei zugewiesenen und gekennzeichneten Sitzplätzen ist es sogar jeweils das Doppelte.

Bayerische Corona-Ampel hatte bisher nur zwei Stufen

Die bisherige bayerische Corona-Ampel hatte lediglich zwei Stufen: Ab einem Wert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern binnen Tagen zeigt sie Gelb - dann greifen in den betroffenen Regionen automatisch eine verschärfte Maskenpflicht, striktere Kontaktbeschränkungen und eine Sperrstunde in der Gastronomie ab 23.00 Uhr. Bei einem Wert von 50 schaltet die Ampel auf Rot, dann gelten regional noch einmal schärfere Kontaktbeschränkungen und Restaurants müssen noch früher schließen, um 22.00 Uhr. Bei der neuen - „dunkelroten“ - Stufe ab dem Wert 100 sollen Restaurants schon um 21.00 Uhr schließen müssen.

Zuletzt hatten immer mehr Regionen in Bayern und auch in Deutschland den 50er-Wert teils deutlich überschritten. Acht Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern überschritten nach Worten Söders inzwischen sogar die 100er-Marke. Spitzenreiter war - Stand Dienstag - nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) der Kreis Berchtesgadener Land, dahinter folgten unter anderem der Kreis Rottal-Inn und die Stadt Augsburg.