Die Coronapandemie hat den Südwesten weiterhin im Griff. Foto: dpa/Marijan Murat

Sollte die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen weiter steigen, droht im Südwesten die Warnstufe. Was bedeutet das eigentlich?

Stuttgart - Das Corona-Infektionsgeschehen in Baden-Württemberg nimmt wieder an Fahrt auf und auch die Zahl der Infizierten auf den Intensivstationen im Land steigt. Damit drohen durch die Warnstufe schon bald strengere Regeln vor allem für Ungeimpfte.

Was ist die Warnstufe?

Um die Ausbreitung der Corona-Infektionen zu begrenzen, hat die Landesregierung Schwellenwerte festgelegt, ab denen strengere Maßnahmen gelten sollen. Für die Warnstufe ist das zum einen die Zahl der Infizierten auf den Intensivstationen. Steigt dieser Wert an zwei Tagen in Folge auf über 250, treten am Folgetag automatisch strengere Regeln in Kraft.

Ein weiteres Kriterium ist die Zahl der Corona-Infizierten pro 100 000 Einwohner, die innerhalb einer Woche in Kliniken eingewiesen werden. Die Warnstufe greift, sobald die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz an fünf Tagen in Folge den Wert von 8 erreicht.

Was ist der Zweck dahinter?

Die Warnstufe und die bei noch höheren Werten greifende Alarmstufe sollen eine Überlastung des Gesundheitssystems und im Speziellen der Intensivversorgung im Land verhindern. Deshalb ist nun die Zahl der Corona-Patienten in Kliniken ausschlaggebend für strengere Corona-Maßnahmen und nicht mehr allein die Zahl der neuen Infektionsfälle.

Was bedeutet das für die Menschen?

Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss in der Warnstufe bei zahlreichen Freizeitaktivitäten in geschlossenen Räumen etwa im Restaurant, Kino oder Schwimmbad einen PCR-Test vorweisen. Ein Schnelltest reicht dann nicht mehr aus. Bislang war im Freien bei Museen, Messen oder Kantinen kein Test nötig. Auch hier ist künftig ein 3G-Nachweis gefordert, im Freien genügt meist ein Schnelltest. Doch auch das kann teuer werden. Seit Mitte Oktober müssen Ungeimpfte für Schnelltests selbst bezahlen. Die Kosten für die meist noch teureren PCR-Tests wurden bereits zuvor nur im Falle einer möglichen Infektion übernommen.

Zudem gilt für Ungeimpfte wieder eine Kontaktbeschränkung. Ein Haushalt darf sich dann nur noch mit fünf weiteren Personen treffen. Geimpfte und Genese sowie Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, sind ausgenommen. Auch Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre zählen nicht dazu.

Wann ist die Warnstufe zu Ende?

Die strengeren Regeln treten außer Kraft, sobald die Schwellenwerte für die Intensivbettenbelegung oder die Hospitalisierungsinzidenz an fünf Tagen in Folge unterschritten werden.