Eine Ärztin hält in Oberteuringen (Baden-Württemberg) ein Abstrichstäbchen in den Händen, nachdem sie einem Patienten in einem Testzentrum einen Abstrich entnommen hat. Foto: dpa/Felix Kästle

Wie schlagen sich die Behörden in Baden-Württemberg im Kampf gegen den Coronavirus? Das war eine zentrale Frage in der StZ-SWR-Umfrage zur Stimmung im Südwesten.

Stuttgart - Fußballspiele ohne Zuschauer, Absagen von Popkonzerten, geschlossene Schulen – die Folgen des Coronavirus werden auch in Baden-Württemberg immer deutlicher spürbar. Zudem steigt in den letzten Tagen die Zahl der Bürger, die sich mit dem Virus infiziert haben, auch im Südwesten Deutschlands deutlich an. Das Krisenmanagement in Baden-Württemberg wird von den Bürgern allerdings positiv bewertet. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag von Stuttgarter Zeitung und SWR, dem so genannten BWTrend.

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AfD-Anhänger sehen die Lage kritischer

Nach Ansicht von zwei Dritteln (68 Prozent) der Befragten haben die Behörden und Gesundheitseinrichtungen in Baden-Württemberg die Situation bislang alles in allem unter Kontrolle. Ein Viertel (25 Prozent) hat hingegen Zweifel am öffentlichen Krisenmanagement. Damit ist das Vertrauen der Bürger in das öffentliche Vorgehen in Baden-Württemberg ähnlich hoch wie bundesweit.

Die Einschätzung, dass die Behörden die Situation unter Kontrolle haben, liegt bei den Anhängern fast aller Parteien deutlich über der Marke von 70 Prozent. Anders dagegen die Meinung bei den Anhängern der AfD: Hier zeigen sich nur 53 Prozent mit der Arbeit der Behörden und Gesundheitseinrichtungen zufrieden. 41 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass die Institutionen die Situation nicht unter Kontrolle haben.

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Sorgen um die wirtschaftliche Zukunft wachsen

In Folge des Coronavirus und der jüngsten Meldungen über reduzierte Gewinnerwartungen in der Automobil-und Zulieferindustrie hat sich die wirtschaftliche Stimmung in Baden-Württemberg eingetrübt (minus 11 Prozentpunkte im Vergleich zu September 2019) und fällt auf den zweitniedrigsten Wert, der bisher im BW-Trend gemessen wurde. Dennoch bewertet immer noch die große Mehrheit (71 Prozent) die aktuelle wirtschaftliche Situation im Land als positiv, ein gutes Viertel (27 Prozent) ist gegenteiliger Auffassung.

Auch blicken die Baden-Württemberger mehrheitlich optimistisch in die Zukunft: Mehr als zwei Drittel (70 Prozent, minus 3 Prozentpunkte im Vergleich zu September 2019) machen sich über die künftige wirtschaftliche Entwicklung im Land keine oder nur geringe Sorgen, 29 Prozent (plus 2) tragen sich hingegen mit großen oder sehr großen Bedenken.

Wie die Umfrage-Daten zustande kommen

Die Werte des BWTrend beruhen auf den Auskünften von 1001 Wahlberechtigten in Baden-Württemberg. Diese wurden vom Berliner Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap in der Zeit vom 5. bis 10. März 2020 telefonisch befragt.